Welche Behandlungsmöglichkeiten für Orgasmusprobleme gibt es und wie gehen Sie in der Therapie mit Orgasmusproblemen um?

Therapeutisch betrachtet, stehen die Orgasmusprobleme einer Frau für etwas ganz Bestimmtes, wollen auf etwas aufmerksam machen, dass bisher vernachlässigt wurde. Was dieses „etwas“ genau ist, muss individuell in Gesprächen mit der Frau herausgefunden werden.
Was kann eine Frau, die an Orgasmusproblemen leidet lernen und verändern?

Das die Entwicklung einer eigenständigen und reifen, weiblichen Sexualität ein wichtiger Schritt in ihrer Persönlichkeitsentwicklung ist und das es sich beim Orgasmus nicht um eine Mittel dreht, den Mann zu bestätigen oder eine Beziehung zu harmonisieren.
Kann es sein, dass die Atmung unser Lustempfinden beeinflusst?

Eine Bekannte hat mir erzählt, sie hätte eine Orgasmus erlebt, ohne sich dabei zu berühren. Allein durch eine Atemtechnik sei sie zum Höhepunkt gekommen. Für die meisten Frauen klingt das wahrscheinlich so, als würde es nicht mit rechten Dingen zugehen.
Können Sex-Fantasien ein Risiko für die Partnerschaft darstellen?

Sexuelle Fantasien können eine Partnerschaft sowohl bereichern, als auch gefährden. Das hängt ganz von der Fantasie selbst und auch von der Rolle, die sie zwischen den Partnern spielt und auch von der Vermittlung der Vorstellung ab.
Die meisten atmen beim Sex wohl eher unregelmäßig und halten kurz vor dem Orgasmus die Luft an. Ist das eine gute Taktik?

Es ist sicherlich keine gute Taktik, vor dem Orgasmus die Luft anzuhalten, da eine tiefe und intensive Atmung, sowie das Zulassen von spontanen Bewegungsimpulsen, akustischen Lauten und lustvollem Stöhnen ein intensives Lustempfinden begünstigen und fördern und damit auch die Intensität des Orgasmuserlebens steigern können.
Sollten Frauen mit dem Partner grundsätzlich über ihre erotischen Träume sprechen? Oder gibt es Fantasien, die sie unter Umständen für sich behalten sollten?

Sexuelle Fantasien sind meist begleitet von intensiven Gefühlen für den, der sie offenbart und auch für den, der sie sich anhört. Was sich in der Fantasie erotisch und abenteuerlich anfühlt, kann in der Realität auch Angst auslösen.
Inwiefern kann die Partnerschaft durch das Teilen von Fantasien bereichert werden – sowohl sexuell als auch emotional?

Sich gegenseitig von diesem intimen Bereich zu erzählen kann in einer Partnerschaft eine völlig neue Ebene von Vertrauen und Offenheit begründen.
Wie gesteht man dem Partner seine Sexfantasien, ohne ihn vor den Kopf zu stoßen? Und wie kann man versuchen, gemeinsam mit dem Partner einen Teil der Träume wahr werden zu lassen?

Sie müssen ja nicht gleich alle Karten auf den Tisch legen, sondern können erst einmal vorsichtig erforschen, was dem Partner zuzumuten ist und wo ihr Partner steht, indem Sie beispielsweise gemeinsam Erotikmagazine durchstöbert und sich erzählen, was Ihnen gefällt und was nicht.
Kann es negative Folgen haben, wenn ich meine Träume dem Partner verschweige oder sogar versuche, sie zu unterdrücken?

Je mehr Sie versuchen ihre Träume zu unterdrücken, desto heftiger können Sie sich aus dem Unbewussten heraus bemerkbar machen und so auch in der Partnerschaft an Einfluss gewinnen.
Gibt es Menschen, die keine Sex-Fantasien haben?

Diese Menschen haben dann meist auch Schwierigkeiten, ihre eigenen sexuellen Bedürfnisse zu orten und Unterschiede in ihren sexuellen Regungen wahrzunehmen.