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Sexueller Missbrauch durch den Vater 01

Im Rahmen ihrer Sexualtherapie berichtet eine Frau vom sexuellen Missbrauch durch ihren Vater und wie dieser ihr weiteres Leben und ihre Beziehungsfähigkeit maßgeblich beeinflusst hat:   „Als Kinder sind wir morgens vor dem Aufstehen oft noch zu unseren Eltern ins Bett gekrochen und haben uns angekuschelt. Meine Eltern schliefen zwar im gleichen Zimmer, hatten aber getrennte Betten. Ich glaube, es gab eine Phase, wo ich es vorzog, zu meinem Vater ins Bett zu kriechen, während mein Bruder zu meiner Mutter ging. Ich erinnere mich an eine Situation, da muss ich vielleicht 9 oder 10 gewesen sein: Ich lag mal wieder bei meinem Vater im Bett und war nackt.   Das war für uns nichts besonderes, meine Eltern waren FKK-Anhänger und wir waren es gewohnt, uns gegenseitig nackt zu sehen. Was allerdings, im Nachhinein betrachtet, ziemlich verlogen war, weil meine Eltern ansonsten ziemlich verklemmt waren. Körperliche Berührungen, Austausch von Zärtlichkeiten, geschweige denn sexuelle Handlungen zwischen meinen Eltern, bekamen wir praktisch so gut wie nie zu sehen. Es war also eine Pseudo-Offenheit, die keinen lebendigen Inhalt hatte, denn Intimitäten fanden nur heimlich und versteckt statt.Natürlich habe ich meinen Vater über alles geliebt, ich habe es genossen, mich an ihn zu kuscheln, von ihm im Arm gehalten und gestreichelt zu werden. Doch plötzlich streichelte er auch über meine Möse, das war erst einmal ein komisches Gefühl. Im ersten Moment vermutete ich ein Versehen, schließlich konnte er ja unter der Bettdecke nicht genau sehen, wo seine Hand gerade war. Dann war ich peinlich berührt und schämte mich, weil ich spürte, dass der Finger meines Vaters feucht war, als er seine Hand von der Möse meinen Bauch hinauf gleiten ließ. Meine Möse war für mich ein Ausscheidungsorgan für Urin und das hatte ich damals wohl als schmutzig einprogrammiert. Es war mir also peinlich, dass mein Vater aus Versehen in Kontakt mit meinem schmutzigen Urin gekommen war. Ich schämte mich dafür, schmutzig zu sein. Dann fiel mir auf, dass mein Vater für ein Versehen viel zu lange und bewusst in diesem Bereich verweilte und scheinbar absichtlich und bewusst die Feuchtigkeit auf meinem Körper verteilte. Ich vermutete, dass es etwas mit meinem zukünftigen Frausein zu tun haben musste, welches meine Mutter schon hatte und ich noch nicht. Ich bekam eine Ahnung, dass mein Vater mich bereits als Frau wahrnahm.Jetzt war ich im Zwiespalt zwischen Wohlgefühl und Ekel. Während ich das schreibe habe ich erotische Gefühle. Das ist eine Situation, die mich auch heute noch erregt: das heimliche, verstohlene, scheinbar zufällige Streicheln über die Möse, die Gier des anderen zu spüren, die sich nur versteckt zeigt. Schon bin ich programmiert. Nur so werde ich feucht. Direkte und offensichtliche Berührungen bewirken das Gegenteil.Das peinlich berührte und schamvolle Gefühl haben mich einfrieren lassen. Ich habe mich zusammengezogen und verspannt, um dieser Berührung zu entgehen und hoffte, dass es so schnell wie möglich vorbeigehen möge. Gleichzeitig habe ich es aber auch genossen und Lust empfunden, woran ich mich jetzt allerdings nur noch vage erinnern kann.Diese Situation habe ich vergessen, sie fiel mir erst lange nach meiner 2. Missbrauchsituation wieder ein, nachdem ich begonnen hatte, diese als Missbrauch zu verarbeiten. Ich erinnere mich, dass ich mit vielleicht 13-14 Jahren, eine ähnliche Situation mit meinem 4 Jahre jüngeren Bruder nachgespielt habe. Ich habe mich hin und wieder mit ihm ins Bett gelegt und ihn dazu animiert, scheinbar unschuldig über meinen Körper zu streicheln, habe seine Hände dabei über meine Brüste und Richtung Möse geführt. Das hat mich jedes Mal ziemlich erregt. Seine unschuldige und teilweise auch zögerliche Mitarbeit haben mich erregt. Ich war jedoch gar nicht unschuldig, habe mich aber ihm gegenüber so gegeben, als seien es kleine unschuldige Spielchen, uns gegenseitig zu erforschen. Ich hatte allerdings gezielte Interessen, nämlich meine Lust zu spüren, wofür ich ihn benutzt habe.“

Sexueller Missbrauch durch den Vater 02

Vorher waren wir, teilweise Arm in Arm oder Händchen-haltend durch London geschlendert. Wir hatten ein gemeinsames Hotelzimmer mit 2 getrennten Betten, ich hätte viel zu viel Angst gehabt, in einem Einzelzimmer zu schlafen, schließlich war ich zum 1. Mal in der fremden Welt unterwegs, es war auch mein 1. Hotelaufenthalt. Für mich war diese Reise das große Abenteuer.Wir waren also im Zimmer, als mein Vater mich in den Arm nahm und mich an sich drückte. Dann drückte er mich auf das Bett, streichelte mich und rieb sich an mir. Er schmiegte sich mit seinem Kopf an meinen Bauch an und arbeitete sich zu meinem Brust- und Halsbereich hinauf. Jetzt war ich richtig im Zwiespalt. Ich bin komplett erstarrt, war wie gelähmt, unfähig ein Wort herauszubringen. Ich habe meinen Vater bewundert, tief geliebt und ich glaube sogar auch begehrt. Da ich jedoch noch keine Erfahrungen mit Jungs hatte, war es eher ein unschuldiges und unspezifisches Begehren. Auf der anderen Seite meldete sich die Moral- ich wusste aus Märchen und Geschichten, dass körperliche Liebe zwischen Eltern und Geschwistern verboten war, weil dabei behinderte Kinder herauskommen würden. Der eine Teil von mir wollte sich hingeben, der andere Teil sagte, dass darfst du nicht, das ist doch verboten, das kann schreckliche Folgen haben. Im Spannungsfeld dieser beiden Anteile war ich handlungsunfähig und sprachlos. Der unlösbare Widerspruch ließ mich erstarren. Ich wurde steif wie ein Brett, fühlte mich wie gelähmt und konnte die Berührungen meines Vaters weder erwidern noch abwehren. Zeitgleich wollte ich mich ihm hingeben und ihn wegdrücken. Kurzschluss. Ich war wie gelähmt und in mir rasten die Gedanken: das darfst du nicht, hör auf, das dürfen wir nicht tun. Ich glaube, ich suchte auch danach, wie ich mich angemessen ausdrücken sollte, ich wollte ihn ja nicht wirklich von mir stoßen oder verletzen oder zurückweisen. Ich suchte nach einer Lösung für meinen Zwiespalt: wie konnte ich ihm klar machen, dass ich glaubte, das man das nicht darf? Warum wusste er das nicht? Ich hatte ihm bis dahin bedingungslos vertraut und geglaubt. Warum tat er das? Wollte er uns beide ins Verderben stürzen? Ich war mir nicht sicher, vielleicht war ich ja auch im Unrecht. Ich wusste nicht, was ich glauben sollte, wie ich mich verhalten sollte, was ich sagen sollte. Irgendwann brachte ich dann doch ein paar Worte heraus, sowas wie: ich weiß nicht, ob das richtig ist, was wir da machen. Da ließ er erschrocken von mir ab. Es war so, als wenn er in Trance gewesen war und ich ihn mit meinen Worten aufgeweckt hatte.Beim Schreiben fällt mir interessanterweise auf, dass ich den wesentlichen Aspekt dieser Situation bis dato noch nicht erkannt hatte. Das Hauptproblem in dieser Situation war ja nicht der angedeutete sexuelle Missbrauch, sondern, neben dem bereits erkannten Vertrauensmissbrauch, vor allem der innere Konflikt zwischen: Darf ich oder darf ich nicht? Tue ich das Richtige oder das Falsche? Werde ich bestraft, wenn ich meinen sexuellen Gefühlen folge? Ein Konflikt, den ich auch immer wieder mit meinen Beziehungspartnern durchspiele. Und ich habe sofort Schuldgefühle, wenn ich sexuelle Gefühle zu anderen Männern entwickle und die Angst, dafür bestraft zu werden.“

Tirza

Jörgen Hofmeester, Ende fünfzig, wohlhabend, aber freigestellt, geht ganz auf in seiner Vaterrolle. Vor allem, seit seine Frau ihn verlassen hat.