Was ist eine toxische Beziehung?
In diesem Artikel wollen wir der Frage nachgehen, was eigentlich als toxische Beziehung bezeichnet wird. Die Beschreibungen toxische Beziehung oder toxische Männlichkeit werden zunehmend von unseren Klient*innen und auch in der öffentlichen Diskussion verwenden. Doch: Was kann giftig sein an einer Liebesbeziehung oder auch einer anderen Beziehung? Dieser Artikel will aus Perspektive der Paartherapie und Sexualtherapie einen Beitrag zur Einordnung leisten.
Was ist Gaslighting?
Gaslighting ist ein Begriff, der zunehmend im Kontext von Beziehungen und psychischer Gesundheit verwendet wird. Er beschreibt eine Form von emotionalem Missbrauch, bei dem eine Person versucht, eine andere Person dazu zu bringen, an ihrer eigenen Wahrnehmung, ihrem Gedächtnis oder ihrer Vernunft zu zweifeln.
Paartherapie in der Nähe vs. Online-Paartherapie: Was ist besser für Ihre Beziehung?
Paartherapie in der Nähe vs. Online-Paartherapie: Was ist besser für Ihre Beziehung?
In einer Welt, in der Beziehungen oft unter dem Druck von beruflichen Verpflichtungen, familiären Anforderungen und persönlichen Herausforderungen leiden, kann Paartherapie eine nahezu lebensrettende Maßnahme sein. Doch die Entscheidung, ob man eine Paartherapie in der Nähe vor Ort oder online in Anspruch nehmen soll, kann genauso herausfordernd sein wie die Therapie selbst. In diesem Blogbeitrag untersuchen wir die Vor- und Nachteile von Paartherapie in der Nähe im Vergleich zur Online-Paartherapie und kommentiere diese Frage aus Expertenperspektive.
Beziehungsdynamische Sexualtherapie – Grundlagen
Nachfolgender Artikel wurde Mitte 2015 in der Sein veröffentlicht. Sexualtherapie fördert die persönliche Entwicklung Sexualtherapie gilt häufig immer noch als therapeutische Nischendisziplin; als notwendiges Mittel, welches man in Anspruch nehmen sollte, wenn das, was eigentlich funktionieren sollte nicht mehr funktioniert. Für viele zielt Sexualtherapie lediglich darauf ab, die „normale Funktion“ wieder herzustellen. Für uns am Berliner Institut ist die Auseinandersetzung mit der eigenen Sexualität Möglichkeit zur persönlichen, spirituellen und partnerschaftlichen Entwicklung. Unter dem Dach unseres Instituts arbeiten vier befreundete Therapeut*innen seit 2006 im Bereich Sexualtherapie, Paartherapie und Psychotherapie zusammen. Unsere Arbeit basiert auf langjähriger Selbsterfahrung – unsere Konzepte haben wir in Auseinandersetzung mit den eigenen Themen entwickelt und geschliffen. Entstanden ist die Beziehungsdynamische Paar- und Sexualtherapie, ein Ansatz, der tiefenpsychologische und systemische Konzepte mit körpertherapeutischen, hypnotherapeutischen und gestaltpsychologischen Methoden umsetzt. Ziel ist persönliche, partnerschaftliche und spirituelle Entwicklung. Im Fokus unserer Arbeit steht die Beziehungsfähigkeit – unabhängig davon, ob uns Frauen, Männer, Singles, hetero- oder homosexuelle Paare aufsuchen. Die Angst vor der Sexualität Immer mehr Frauen und Männer, ob in langjährigen Beziehungen oder Singles, klagen darüber, sexuell unbefriedigt zu sein und/ oder sich als sexuell unzulänglich zu erleben. Auch emotionale Tiefe zeigt sich nicht immer als Schutz vor einer „sexuellen Störung“ oder dem Verlust der sexuellen Leidenschaft in einer Beziehung. Und wer selbst einmal an entsprechenden Problemen gelitten hat, weiß um die Hilflosigkeit, die in den meisten therapeutischen Schulen der Sexualität gegenüber vorherrscht. Viele Klienten finden den Weg in unser Institut, die sich nach jahrelanger Psychotherapie der Auseinandersetzung mit der eigenen Sexualität nähern und dann überwiesen werden, weil fundiert ausgebildete Therapeut*innen an ihre Grenzen kommen. Vielleicht auch, weil sie eben bisher keine Haltung sexuellen Themen gegenüber entwickelt haben oder auch, weil sie selbst zu sehr berührt sind und befürchten, sich die „Finger zu verbrennen“. Demgegenüber steigt die Zahl der Ratgeberbücher, die schnelle Tipps für ein optimiertes Sexualleben verkaufen. Fast jeden Tag bekommen wir Einladungen zu Seminaren und Gruppen, die neue Zugänge versprechen, um das Sexualleben mit oder ohne Partner zu verbessern. Fast wöchentlich neue Trends und Methoden – die Frage jedoch ist, ob die neue Life-Style-Sex-Welle tatsächlich dort Lösungen bietet, wo das menschliche Leiden am größten ist: Im Bereich zwischenmenschlicher Intimität und Sexualität, der Möglichkeit also, sich mit einem anderen Menschen zu verbinden, sich geliebt zu fühlen und zu lieben, in Beziehung zu treten und mit einem anderen Menschen erfüllende Zweisamkeit zu erfahren. Sex ist nicht immer Sex Die persönliche oder partnerschaftliche Sexualität ist Auffangbecken aller möglichen Regungen, Vorstellungen und Motive – die zumeist dem Bewusstsein nur schwer zugänglich sind. Unserer Erfahrung nach geht es in den seltensten Fällen darum, „Liebe zu machen“ oder dem anderen in Intimität seelisch zu begegnen. Die meisten Frauen und Männer suchen nach Anerkennung, nach Bestätigung, wollen sich am Anderen abarbeiten, sich spüren oder auch nicht mehr spüren, sich manchmal sogar selbst zerstören, in den „Keller ziehen“ oder am auch anderen rächen. All dies ist weder „richtig“ oder „falsch“, noch „normal“ oder „abnormal“ – diese zumeist tabuisierten Beweggründe beeinflussen allerdings maßgeblich Glück und Unglück in Beziehungen. Sex ist das Spiel zwischen den Körpern, dass ausschließlich durch unsere Beziehung zu uns selbst und zum Partner/ zur Partnerin zum tiefen, berührenden Ereignis werden kann. Die Beziehung ist entscheiden und so kann die gleiche körperliche Praktik bei anderer innerer Haltung der Partner in Demütigung und Verachtung enden. Manche Frauen und Männer haben kaum eine Beziehung zur eigenen Sexualität und suchen unsere Hilfe auf, um Schlimmeres zu verhindern, weil beispielsweise der Partner mit dem Beziehungsende droht, wenn nicht endlich wieder Leben im Ehebett einzieht. Oder auch, wenn die Erektion wegbleibt und die Partnerin zunehmend emotionaler auf eine Lösung drängt oder auch wenn der Sex partout nicht erfüllend wird, obwohl man anscheinend über alles gesprochen hat und alle gegenseitigen Bedürfnisse thematisiert worden sind. Oder auch, wenn eine plötzlich auftauchende Affäre die Grundfesten der langjährigen Partnerschaft ins Wanken bringt. Auch im Bett kann man nicht nicht kommunizieren Auch wenn von einigen Therapeuten oder auch Schulen proklamiert – für uns gibt es keine Trennung zwischen Paar- und Sexualtherapie. Und auch keine Trennung zwischen Sexualtherapie und Psychotherapie. Eine Psyche, die sich nicht verbinden kann, kann auch nicht gesund sein und eine Partnerschaft, in der es an Intimität mangelt, ist in der Regel für die Partner nicht erfüllend. Menschen sehnen sich nach Verbindung und Einheit und diese zu erleben erfüllt sie mit Zufriedenheit und Kraft. Viele Ratgeber empfehlen, bei mangelndem oder nicht erfüllendem Sex einfach mehr zu kommunizieren. Wir halten die Wirksamkeit dieser Methode für relativ begrenzt. Würde Reden helfen, dann ist doch die Frage, warum unsere ansonsten in der Regel sehr intelligenten und eloquenten Klient*innen sich nicht bereits zusammengesetzt haben, um Lösungen auszuhandeln. Schlechter oder mangelnder Sex ist für uns nicht durch wertschätzende Kommunikation zu verbessern. Schlechter oder mangelnder Sex ist die Kommunikation zwischen den Partnern! Wenn ein Mann beispielsweise der Vorstellung unterliegt, es seiner Frau niemals recht machen zu können, dann wird sich diese Vorstellung auch im sexuellen Spiel mit der Partnerin/ dem Partner zeigen. In der Sexualität zeigen sich die Muster der Beziehung, Sex ist das Symptom der Beziehung. Daher teilen wir die Vorstellung nicht, dass Sex eine Art Verhalten ist, welches man optimieren und durch neuste Techniken trainieren kann. Sexualität ist ein Prozess beständiger Kommunikation zwischen den Liebespartnern. Und gerade hier, d.h. im Bett, zeigt sich in den meisten Beziehungen ein wichtiger Teil der Wahrheit und keine Fehlfunktion. Von der sexuellen Funktionsstörung zur Funktion der sexuellen Störung Sexuelle Probleme werden leider gerne noch als „sexuelle Funktionsstörungen“ bezeichnet. Damit wird angenommen, dass es eine eigentliche, normale Funktion gibt, die gestört ist. Was aber, wenn die sexuelle Problematik eine Botschaft an den Partner oder an den darunter Leidenden ist? Was wäre, wenn beispielsweise die Lustlosigkeit keine Störung der Funktion ist, sondern eine versteckte direkt zu verstehende Botschaft, dass der partnerschaftliche Sex eben nicht mehr als erregend erlebt wird? Wäre dann die sog. sexuelle Funktionsstörung nicht die Lösung, indem sie dem Betroffenen erlaubt nicht zu funktionieren und trotzdem dem Konflikt zu entgehen, dem Partner die eigene Unzufriedenheit zu
Wir nehmen uns immer mit – Beziehungsdynamische Perspektiven auf Polyamorie
Beschreibungen in einschlägigen Foren und Veröffentlichungen oder von Verfechtern polyamorer Lebensmodelle legen häufig die Vermutung nahe, man könne sich für eine bestimmte Beziehungsform entscheiden. So wird teils historisch argumentiert, teils versucht mit biologischen Erklärungen zu untermauern, dass polyamor zu leben folgerichtig und natürlich ist. Die Argumente sind meist schlüssig und überzeugend und wer kennt nicht in sich die Sehnsucht danach, Liebe und Verbundenheit mit mehreren Menschen zu teilen anstatt in Beziehung mit einem Menschen denjenigen bedrückenden Mechanismen zu unterliegen, die schon Loriot so treffend beschrieben hat. Doch ist es wirklich möglich, sich für eine bestimmte Beziehungsform zu entscheiden? Ist Liebesfähigkeit vom Beziehungsmodell abhängig? Kann eine Beziehungsform dazu führen, die eigene Liebe soweit freizusetzen, dass sie mehreren Menschen zuteilwerden kann? Polyamorie ist ein Zustand, eine innere Haltung und kein Verhalten, zu welchem man sich ohne weiteres entscheiden kann. Mehrere Beziehungen, die auf Liebe basieren, zu führen ist keine Frage des Tuns, sondern eine Frage dessen, ob man den Raum betreten kann, in dem Liebe herrschen kann. Kennzeichen dieser Liebesfähigkeit ist das Freisein von Ängsten. Nur wenn wir von Vorbehalten uns selbst gegenüber absehen können, wird es uns möglich, den neugierigen Blick auf einen anderen Menschen zu richten und diesen mit Wohlwollen und Liebe zu betrachten. Doch dies lässt sich nicht planen wie eine Handlung, für die man sich entscheiden kann. Angstfreiheit entsteht durch Auseinandersetzung mit uns selbst und dann, wenn wir uns mit den eigenen Schattenbereichen auseinandersetzen – mit den Bereichen in uns also, die wir in der Regel ablehnen und ausgrenzen, weil sie nicht zu dem Selbstbild passen, dem wir uns verpflichtet fühlen. Aus Beziehungsdynamischer Sicht ist Freisetzung und Entwicklung der Liebesfähigkeit ohne Schattenarbeit nicht möglich. Wir nehmen uns in jede Beziehung mit. Damit besonders unsere Erfahrungen und unsere Vorstellungen davon, was „richtig“ oder „falsch“, „normal“ oder „anormal“ ist. Erkenntnisse der modernen Hirnforschung belegen, dass Rollenbilder und Beziehungs- sowie Liebesskripte, die wir in unserer Entwicklung verinnerlicht haben, uns und unsere Wahrnehmung maßgeblich beeinflussen – ob wir es wollen oder nicht. Wie in Drehbüchern sind Muster in uns gespeichert, die dann zur Grundlage für die Beziehungen werden, die wir eingehen. Diese Beziehungsmuster und -Dynamiken werden zumeist erst dann dem Bewusstsein zugänglich, wenn in unseren Beziehungen und in unserem Leben etwas „schiefläuft“. Erst dann kann es möglich werden, die Grenzen der eigenen Liebesfähigkeit zu erkennen und darüber hinauszugehen. Auch wenn uns in einigen Kontexten vermittelt wird, dass wir uns selbst Kraft unseres Bewusstseins gestalten und „positiv“ wandeln können, liegt das größte Potenzial zur Selbstentwicklung im Unbewussten und dort im persönlichen Schattenbereich. Diesen zu erobern ebnet den Weg zur Entwicklung von Liebes- und Beziehungsfähigkeit. Eine Beziehungsform kann diesen Bewusstseinsprozess beschleunigen, indem sie Ängste und Widersprüche erfahrbar macht und uns an die Grenzen führt. Die Wahl einer Beziehungsform an sich kann aber keine Lösung sein. Sie kann sogar Teil des „Problems“ werden und damit persönliche Entwicklung verhindern, wenn sie nicht geeignet ist, eigene Beziehungsmuster aufzuweichen und zu transformieren. Hier einige Beispiele: In der therapeutischen Praxis treffe ich viele Menschen, die Nähe zu anderen Menschen in ihrer persönlichen Geschichte nicht unbedingt als etwas Erstrebenswertes erfahren haben. Viele haben die Erfahrung gemacht, dass Liebe bedrohlich und mit hohen Kosten verbunden ist, indem sie emotional überlagert oder missbraucht wurden. Um in Beziehungen Nähe zu vermeiden und zugleich der eigenen Isolation zu entrinnen, „sexualisieren“ viele ihre Beziehungen. Somit wird Nähe und Verbundenheit „wegvögelt“, anstatt das einzulösen, was in der Beziehung eigentlich ansteht. Auch verbindliche Zweisamkeit kann revolutionär und heilsam sein Fällt es einem Menschen schwer, sich einzulassen und sich auf einen anderen Menschen zu beziehen, dann kann es viel heilsamer sein, sich auf nur einen Partner oder eine Partnerin zu beziehen. Mit diesem Menschen kann er das Streiten lernen, die eigene Bedürftigkeit erfahren und erleben, wovor er eigentlich Angst hatte, bevor er sich verbindlich auf einen anderen Menschen eingelassen hat. In einer verbindlichen Zweierbeziehung kann eine neue Erfahrung von Tiefe und Verbundenheit gefunden werden. Die eigenen Beziehungen zu öffnen und sich polyamoren Prinzipien zu verpflichten, kann unsere Beziehungsvorstellungen aufmischen und das Selbstbild infrage stellen. Wenn Du bereits Stress mit einer Beziehung hast, wie ist es dann erst, wenn Du glaubst, es zwei Partner/innen recht machen zu müssen? Dieses „Problem“ lässt sich nur lösen, indem man alte und hinderlichen Haltungen über Bord wirft, da ansonsten eine Beziehung zu mehreren Menschen auch zur persönlichen Hölle werden kann. Beziehungen sind nicht dazu da, um zu funktionieren! Wenn wir dies vor Augen haben, dann kann gerade eine polyamore Lebensweise zum Motor der persönlichen Entwicklung werden. Diejenigen Aspekte werden sich verdeutlichen, die sich unserer Liebesfähigkeit entziehen und schnell kann bewusstwerden, was unserer Liebe und Selbstliebe entgegensteht. Die häufig thematisierte Eifersucht ist Ausdruck eben dieser Ängste und Aspekte unseres Selbst, die nach Integration verlangen. Psychologisch gesehen bewegen wir uns in Beziehungen und in unserem Leben beständig zwischen zwei Polen: Autonomie und Bindung. Bewegen wir uns zu sehr zur einen Seite, dann zeigt sich uns die andere Seite als Schatten und in kindlicher Weise; und das häufig im Verhalten des Partners/ der Partnerin. So kann es sein, dass besonders polyamor engagierte Menschen immer wieder und scheinbar zufällig Partner/innen treffen, die sich eigentlich eher nach einer ausschließlichen Zweierbeziehung sehnen oder in Richtung einer Zweierbeziehung engagiert sind. In sog. symbiotischen Beziehungen, in denen sich beide Partner eher über das „wir“ definieren und die persönlichen Ängste ausgrenzen, ist in der Regel das „Ich“ tabuisiert. Man hat sich darauf geeinigt, die eigenen Bedürfnisse und Egoismen zu verheimlichen und der angeblichen Liebe unterzuordnen. Dieser „faule Kompromiss“ hat Auswirkungen und so begegnet beiden „das Ich“ dann in Autonomiekämpfen, Streits oder (heimlichen) Ausbrüchen oder Ausbruchsversuchen. In Beziehungen begegnet uns der eigene Schatten im Anderen Nur persönliche Transformation kann dieses ewige Dilemma zwischen Autonomie und Bindung lösen. Nur, wenn wir in Beziehung und zugleich vollkommen (egoistisch) bei uns selbst sind, können wir den oder die Partner/innen sehen und lieben. Fazit: Beziehungen bringen uns zwangsläufig an unsere Grenzen, fordern uns auf, diese zu akzeptieren und diejenigen Aspekte unseres Selbst, die sich uns zeigen, zu integrieren. Eine Beziehungsform an sich ist weder gut noch
Beziehungstanz der Hände
Die folgende Übung kommt aus dem Tantra und eignet sich im Rahmen einer Paarberatung und in der Partnerschaft.
Die Übung hilft den Kontakt zum anderen wieder oder anders aufzubauen und sich sowohl der Führung des anderen zu überlassen, als auch selbst die Führung zu übernehmen. Richten Sie sich einen entsprechenden Platz her, wo Sie ungestört Ihrem Partner begegnen können.