Dieser Artikel soll einen umfassenden Überblick über Behandlungsmöglichkeiten von Vaginismus bieten und will diese Therapie bei Vaginismus zugleich kommentieren und einordnen.
Wenn Sie weitere Fragen zu Therapie bei Vaginismus haben oder zusätzliche Informationen benötigen, können Sie sich stehen Ihnen zahlreiche Fachliteratur und Ratgeber zur Verfügung. Sexualtherapeutische Unterstützung bei Vaginismus finden Sie bei uns am Berliner Institut für Beziehungsdynamik – in Präsenz oder auch online.
Hinweis: Wir empfehlen vor einer Sexualtherapie bei Vaginismus bei uns am Institut für Beziehungsdynamik eine eingehende Untersuchung bei einer Fachärztin/ einem Facharzt, um vor einer Therapie körperliche Ursachen auszuschließen. Am Ende dieses Artikels finden sich einige mögliche, organische Hintergründe von Vaginismus.
Wie wird Vaginismus behandelt?
Im Folgenden wollen wir einige der üblichen Behandlungsmöglichketen von Vaginismus darstellen und kommentieren. Eigentlich erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl physische als auch psychologische Aspekte berücksichtigt. Dies wird durch einige Behandlungsansätze nicht immer gewährleistet, daher empfehlen wir eine intensive Auseinandersetzung vor der Wahl der entsprechenden Behandlung oder Therapie von Vaginismus. Zu den gängigsten Behandlungsmethoden bei Vaginismus zählen:
Arbeit mit Dilatatoren
Zur Therapie bei Vaginismus ist der Einsatz von Vaginaldilatatoren ist eine gängige Methode zur schrittweisen Dehnung der Vagina und zur Reduktion von Muskelverkrampfungen. Dabei führen die Klientinnen zuhause verschieden große Stäbe vaginal – die Idee ist, dass die Vaginalmuskulatur durch zunehmend größere/ oder dickere Stäbe eine Dehnung erfährt. Diese Behandlung erfolgt üblicherweise oft nach Absprache mit einem Therapeuten/ einer Therapeutin und soll helfen, die Penetration schmerzfreier zu gestalten. Es ist möglich, Dilatoren-Sets eigenständig zu bestellen und auch ohne begleitende Sexualtherapie zu nutzen.
Unser Kommentar: In der Beziehungsdynamischen Sexualtherapie gehen wir davon aus, dass ein Muskel, der verkrampft, dies nicht ohne Grund tut – die Verspannung hat zumeist eine (psychische) Funktion, die es zu würdigen gilt. Sicherlich kann es hilfreich sein, durch Einführen eines angemessen dicken Stäbchens ein Gefühl für eben diese Verspannung und damit auch eine vertiefte Körperwahrnehmung zu gewinnen. Kritisch ist für uns allerdings die Vorstellung, dass man per Übung einen Muskel dehnt und weitet, der sich gegebenenfalls „nicht dehnen lassen möchte“, da die Verspannung innerpsychisch-bedeutsam ist.
Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)
Die KVT hat sich als effektiv erwiesen, um die Angst und negativen Gedanken, die Vaginismus verursachen, zu behandeln. Techniken wie die systematische Desensibilisierung werden häufig eingesetzt, um Frauen schrittweise an Penetration zu gewöhnen. Zur Therapie bei Vaginismus ist die systematische Desensibilisierung ist ein bewährtes Verfahren, um Ängste zu überwinden, indem sie die Patientin in einer sicheren und kontrollierten Umgebung schrittweise an die angstauslösenden Reize gewöhnt und dabei kontinuierlich Entspannungstechniken einsetzt.
Anwendungsbeispiel von systematischer Desensibilisierung zur Therapie bei Vaginismus
Bei der Behandlung von Vaginismus könnte die systematische Desensibilisierung wie folgt aussehen:
- Entspannungstraining: Die Patientin lernt, wie sie ihre Beckenbodenmuskulatur entspannen kann.
- Angsthierarchie erstellen: Eine Liste wird erstellt, die bei weniger bedrohlichen Aktivitäten beginnt (z.B. sich über den Körper informieren) und zu stärker angstauslösenden Aktivitäten übergeht (z.B. das Einführen eines kleinen Dilatators).
- Schrittweise Exposition: Die Patientin beginnt mit der ersten Aktivität auf der Liste und übt Entspannungstechniken, bis die Angst abnimmt, bevor sie zur nächsten Aktivität übergeht.
- Wiederholung und Fortschreiten: Dieser Prozess wird fortgesetzt, bis die Patientin auch bei den am meisten angstauslösenden Aktivitäten keine oder nur noch geringe Angst verspürt.
Sensate Focus Übungen
Diese Übungen, die ursprünglich von den amerikanischen Forschern Masters und Johnson entwickelt wurden, zielen darauf ab, den Fokus von der Penetration und dem Orgasmus auf körperliche Empfindungen und die Verbindung zwischen den Partner*innen zu lenken. Sensate Focus Übungen bestehen aus mehreren Phasen, die allmählich die Intimität und den Körperkontakt ohne den Druck der Penetration erhöhen. Auf unserer Seite findet sich eine Anleitung der einzelnen Phasen.
Unser Kommentar: Dem Übungsprogramm, das Masters und Johnson Sensate Focus genannt haben, liegt die Vorstellung der Angstreduktion zu Grunde. Wir glauben nicht daran, dass dieses Übungskonzept eigenständig wirksam ist, sondern dass es in eine qualifizierte Paar- und Sexualtherapie eingebettet werden sollte. Insbesondere im Rahmen von Therapie bei Vaginismus geht es darum, die innere Haltung der betroffenen Frau zu explorieren und einzubeziehen. Keine Übung alleine kann hier die Überwindung der Problematik bewirken.
Achtsamkeitsbasierte Therapien
Achtsamkeitsbasierte Methoden, wie der Body-Scan, helfen Frauen, ihre körperlichen Empfindungen ohne Bewertung wahrzunehmen und zu akzeptieren. Diese Übungen können Ängste reduzieren und das Körperbewusstsein verbessern und sind somit sehr hilfreich als Therapie bei Vaginismus.
Unser Kommentar: In der Beziehungsdynamischen Sexualtherapie geht es darum, die Körperwahrnehmung zu verbessern. Erst dann, wenn man einen verbesserten Bezug zum eigenen Körper und zur emotionalen Wirklichkeit bekommt, kann es auch gelingen, die bisher ungehörten innerpsychischen Aspekte wahrzunehmen und zu würdigen. Dann kann eine betroffene Frau verstehen und begreifen, was in ihr das unwillkürliche Verkrampfen der Vaginalmuskulatur bedingt.
Anmerkung: Hier ist selbstverständlich, dass zunächst ein Facharzt oder eine Fachärztin aufgesucht wird. Schließlich gibt es eine Vielzahl organischer Einflussfaktoren, von denen wir einige weiter unten in diesem Artikel ausführen.
Bodyscan - als geführte Trancereise
Hypnotherapie
Hypnotherapie oder auch Hypnose kann hilfreich sein, um tieferliegende Ängste und Traumata zu behandeln, die möglicherweise zum Vaginismus beitragen. Durch die Arbeit im Unterbewusstsein können negative Assoziationen und Verhaltensmuster in einer Therapie bei Vaginismus verändert werden. Dabei ist wichtig zu betonen, dass es verschiedene Zugänge der Hypnotherapie gibt. In der Hypnotherapie nach Milton H. Erickson steht die Fokussierung der Aufmerksamkeit im Vordergrund. Es geht hier darum, die Aufmerksamkeit anders zu fokussieren, sodass sich auch die Beziehung zum Phänomen anders zeigt.
Unser Kommentar: Hypnotherapie, verstanden als Methode der Aufmerksamkeitsfokussierung halten wir für sehr hilfreich, wenn es um die Behandlung von Vaginismus geht. In der Beziehungsdynamischen Sexualtherapie geht es uns darum, die Körperwahrnehmung zu schärfen und eben auf den Körper zu fokussieren. Zudem ermöglicht die Hypnotherapie bei Vaginismus, die Auswirkungen hinderlicher Glaubenshaltungen auf die Sexualität der betroffenen Person zu identifizieren und somit das Bewusstsein auf das eigene Innenleben, also das Selbst-Bewusstsein, zu stärken.
Medizinische Behandlungen und Medikamentöse Therapie
In einigen Fällen können medizinische Interventionen notwendig sein, insbesondere dann, wenn körperliche Ursachen vorliegen, sind diese selbstverständlich angezeigt. Am Ende dieses Artikels listen wir einige mögliche somatische Ursachen und Hintergründe auf. Manchmal wird auch die Anwendung von Botulinumtoxin (Botox) zur Entspannung der Beckenbodenmuskulatur empfohlen. Botox lähmt die Muskulatur und wirkt damit einer Verspannung medikamentös entgegen. Auch kommen manchmal Medikamente zum Einsatz, die Angstzustände lindern und auf andere Weise Muskelentspannung fördern sollen.
Unser Kommentar: Hypnotherapie, verstanden als Methode der Aufmerksamkeitsfokussierung halten wir für sehr hilfreich, wenn es um die Behandlung von Vaginismus geht. In der Beziehungsdynamischen Sexualtherapie geht es uns darum, die Körperwahrnehmung zu schärfen und eben auf den Körper zu fokussieren. Zudem ermöglicht die Hypnotherapie bei Vaginismus, die Auswirkungen hinderlicher Glaubenshaltungen auf die Sexualität der betroffenen Person zu identifizieren und somit das Bewusstsein auf das eigene Innenleben, also das Selbst-Bewusstsein, zu stärken.
Paartherapie
Paartherapie bzw. Paarcoaching kann im Rahmen einer Therapie bei Vaginismus helfen, Kommunikationsprobleme und emotionale Barrieren zwischen Partner*innen bei Vaginismus zu überwinden. Durch gemeinsame therapeutische Sitzungen lernen Paare, mit Vaginismus umzugehen und ihre Intimität zu stärken und sich gegenseitig besser zu verstehen.
Offene und ehrliche Kommunikation zwischen Partner*innen ist wesentlich, um Missverständnisse und Ängste zu reduzieren. Paare sollten ermutigt werden, über ihre sexuellen Bedürfnisse, Ängste und Erwartungen zu sprechen. Eine gesunde Kommunikation kann dazu beitragen, ein unterstützendes und verständnisvolles Umfeld zu schaffen, das die Entwicklung von Vaginismus verhindert.
Zur Prävention von Vaginismus
Prävention spielt eine wichtige Rolle, um das Auftreten von Vaginismus zu vermeiden. Bildungsprogramme und Aufklärungskampagnen, die sich auf gesunde Sexualität und den Abbau von Tabus konzentrieren, können dazu beitragen, Ängste und Missverständnisse zu reduzieren. Zu den präventiven Maßnahmen gehören:
Sexualerziehung
Eine umfassende Sexualerziehung, die bereits im Jugendalter beginnt, kann helfen, falsche Vorstellungen über Sexualität zu korrigieren und ein gesundes Körperbewusstsein zu fördern. Aufklärung über normale sexuelle Entwicklung und die Bedeutung von Konsens und gegenseitigem Respekt sind hierbei entscheidend.
Frühe Intervention bei sexuellen Traumata
Schnelle und angemessene Interventionen bei sexuellen Traumata können langfristige psychologische Auswirkungen verringern und das Risiko der Entwicklung von Vaginismus minimieren. Therapeutische Unterstützung und Beratung sind entscheidend, um betroffenen Frauen zu helfen, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten und gesunde sexuelle Beziehungen aufzubauen.
Förderung eines positiven Körperbildes
Ein positives Körperbild und Selbstbewusstsein können präventiv gegen die Entwicklung von Vaginismus wirken. Programme, die darauf abzielen, das Körperbewusstsein und die Selbstakzeptanz zu fördern, sind besonders wichtig. Diese können durch Workshops, Therapiegruppen oder individuelle Beratung unterstützt werden.
Fallbeispiele und Erfahrungsberichte
Erfahrungsberichte von Frauen, die Vaginismus überwunden haben, können anderen Betroffenen Hoffnung und Orientierung bieten. Diese persönlichen Geschichten verdeutlichen, dass Heilung möglich ist und dass die Unterstützung durch Fachleute sowie das Verständnis und die Geduld der Partner eine entscheidende Rolle spielen. Damit wird es betroffenen Frauen ermöglicht, zu erkennen, dass sie nicht alleine unter der Problematik leiden, sondern dass es eine Vielzahl an von Vaginismus betroffenen Frauen gibt.
Gesellschaftliche und kulturelle Aspekte
Die gesellschaftliche und kulturelle Sichtweise auf Sexualität spielt eine wesentliche Rolle bei der Entstehung und dem Umgang mit Vaginismus. In vielen Kulturen wird Sexualität tabuisiert, was zu Scham und Angst führen kann, wenn Probleme auftreten. Hierzu finden sich weiterführende Hinweise in einem weiteren Artikel hier bei uns auf der Seite.
Die Medien spielen eine wichtige Rolle bei der Formung von Einstellungen und Überzeugungen über Sexualität. Positive und realistische Darstellungen von Sexualität können dazu beitragen, Missverständnisse und Ängste zu reduzieren. Medien sollten verstärkt genutzt werden, um über Vaginismus und andere sexuelle Funktionsstörungen aufzuklären und Unterstützungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
Unterstützung und Ressourcen
Es gibt zahlreiche Ressourcen und Unterstützungsmöglichkeiten für Frauen, die unter Vaginismus leiden. Fachleute aus verschiedenen Bereichen bieten spezialisierte Hilfe an, und Selbsthilfegruppen können eine wertvolle Ergänzung zur professionellen Therapie sein.
Gynäkologinnen und Gynäkologen, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, Sexualtherapeutinnen und Sexualtherapeuten sind wichtige Ansprechpartner*innen für Frauen mit Vaginismus. Diese Fachleute können individuell angepasste Behandlungspläne erstellen und Unterstützung bei der Bewältigung der Störung bieten, wenn sie entsprechend ausgebildet sind. Wichtig ist es, hier gezielt zu erfragen, inwieweit eine Fachperson kompetent mit Vaginismus umgehen und beraten kann.
Selbsthilfegruppen
Selbsthilfegruppen bieten eine Plattform für den Austausch von Erfahrungen und Unterstützung. Betroffene Frauen können von den Erfahrungen anderer lernen und sich gegenseitig Mut machen. Diese Gruppen fördern ein Gefühl der Gemeinschaft und des Verständnisses, das für die Bewältigung von Vaginismus sehr hilfreich sein kann.
Online-Ressourcen
Das Internet bietet eine Fülle von Informationen und Unterstützungsmöglichkeiten für Frauen mit Vaginismus. Websites, Foren und Blogs bieten eine Plattform für den Austausch von Informationen und Erfahrungen. Online-Beratung und -Therapie sind ebenfalls wertvolle Ressourcen, die leicht zugänglich sind und Anonymität bieten.
Exkurs: Körperliche Ursachen von Vaginismus
Wichtig ist, dass wir am Berliner Institut für Beziehungsdynamik keine Ärzt*innen sind, sondern psychologisch mit dem Thema Vaginismus und anderen sexuellen Störungen arbeiten. Dennoch sollen im Folgenden einige organische Ursachen/ Hintergründe skizziert werden.
Vaginismus ist eine komplexe sexuelle Funktionsstörung, die durch eine unwillkürliche Verkrampfung der Beckenbodenmuskulatur gekennzeichnet ist und die Penetration schmerzhaft oder unmöglich macht. Neben psychologischen und emotionalen Faktoren spielen auch körperliche Ursachen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Vaginismus. Hier sind einige der häufigsten körperlichen Ursachen:
- Anatomische Anomalien
- Müller-Gang-Anomalien: Angeborene Fehlbildungen des weiblichen Genitaltrakts, wie das Fehlen oder die Fehlbildung der Vagina oder des Uterus, können Vaginismus verursachen.
- Hymen-Anomalien: Ein besonders straffer oder undurchlässiger Hymen kann Penetrationsversuche schmerzhaft oder unmöglich machen, was zu einer reflexartigen Verkrampfung der Muskulatur führen kann.
- Infektionen und Entzündungen
- Vaginale Infektionen: Infektionen wie Vaginitis, die durch Bakterien, Pilze oder Viren verursacht werden, können Schmerzen und Entzündungen hervorrufen, die zu einer unwillkürlichen Verkrampfung der Beckenbodenmuskulatur führen.
- Harnwegsinfektionen (UTIs): Wiederkehrende Harnwegsinfektionen können chronische Schmerzen und eine erhöhte Sensibilität im vaginalen Bereich verursachen, was zu Vaginismus beitragen kann.
- Hauterkrankungen und dermatologische Probleme
- Lichen Sclerosus: Eine chronische Hauterkrankung, die zu Verdickungen und Verhärtungen im Genitalbereich führt, kann starke Schmerzen und eine Verengung der vaginalen Öffnung verursachen.
- Ekzeme und Dermatitis: Hautirritationen und Entzündungen im Genitalbereich können die Empfindlichkeit erhöhen und zu schmerzhaften Reaktionen führen.
- Beckenboden-Dysfunktion
- Hypertonie des Beckenbodens: Eine erhöhte Muskelspannung im Beckenbodenbereich kann zu chronischen Schmerzen und Schwierigkeiten bei der Penetration führen.
- Myofasziale Triggerpunkte: Schmerzhafte Knoten oder Verhärtungen in den Beckenbodenmuskeln können bei Berührung starke Schmerzen auslösen und eine reflexartige Muskelverkrampfung verursachen.
- Verletzungen und Traumata
- Geburtsverletzungen: Verletzungen während der Geburt, wie Dammrisse oder Episiotomien, können Narbenbildung und chronische Schmerzen im vaginalen Bereich verursachen.
- Operative Eingriffe: Chirurgische Eingriffe im Beckenbereich, einschließlich gynäkologischer Operationen, können zu Narbengewebe und Schmerzen führen, die Vaginismus begünstigen.
- Hormonelle Veränderungen
- Östrogenmangel: Besonders in den Wechseljahren kann ein Rückgang des Östrogenspiegels zu einer Verdünnung und Trockenheit der Vaginalschleimhaut führen, was Schmerzen und Beschwerden während der Penetration verursacht.
- Endometriose: Diese hormonabhängige Erkrankung, bei der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter wächst, kann zu chronischen Beckenschmerzen und Dysfunktion der Beckenbodenmuskulatur führen.
- Neurologische Ursachen
- Nervenschäden: Verletzungen oder Erkrankungen, die die Nerven im Beckenbereich betreffen, können zu einer gestörten Muskelkontrolle und erhöhtem Schmerzempfinden führen.
- Neuropathische Schmerzen: Chronische Schmerzen aufgrund von Nervenschäden oder -irritationen können zu einer erhöhten Schmerzempfindlichkeit und reflexartigen Muskelverkrampfung führen.
- Vaginale Atrophie
- Postmenopausale Atrophie: Nach den Wechseljahren kann die vaginale Schleimhaut aufgrund des sinkenden Östrogenspiegels dünner und weniger elastisch werden, was zu Schmerzen und Unbehagen führt und Vaginismus begünstigen kann.
- Zysten und Tumore
- Ovarialzysten: Zysten an den Eierstöcken können Schmerzen und Druckempfindlichkeit im Beckenbereich verursachen, was zu einer reflexartigen Verkrampfung der Beckenbodenmuskulatur führen kann.
- Myome: Gutartige Tumore in der Gebärmutter können Schmerzen und ein Druckgefühl im Beckenbereich hervorrufen, was Vaginismus auslösen kann.
Fazit
Die körperlichen Ursachen von Vaginismus sind vielfältig und erfordern eine gründliche medizinische Untersuchung, um die zugrunde liegenden Probleme zu identifizieren und gezielt zu behandeln. Eine interdisziplinäre Herangehensweise, die Gynäkologie, Physiotherapie und Schmerztherapie einbezieht, ist oft notwendig, um eine effektive Behandlung zu gewährleisten. Betroffene Frauen sollten ermutigt werden, offen über ihre Symptome zu sprechen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um eine umfassende und individuelle Therapie zu erhalten.