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Erektile Dysfunktion: Prävalenz, Ursachen und Therapieansätze

Erektile Dysfunktion (ED) ist eine weit verbreitete sexuelle Funktionsstörung, die Männer aller Altersgruppen betreffen kann. Diese Störung kann erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität und das Selbstwertgefühl der Betroffenen haben.

In diesem Artikel werden wir über Erektile Dysfunktion, auch mit ED abgekürzt, berichten und darstellen, wie hoch die Prävalenz einzuschätzen ist, wie man die sexuelle Störung versteht und fasst und welche Behandlungsmöglichkeiten es bei Erektiler Dysfunktion gibt. Wir am Berliner Institut für Beziehungsdynamik sind spezialisiert auf Sexualtherapie, Paartherapie und Körperpsychotherapie. Bei Fragen zur Therapie bei Erektiler Dysfunktion am Institut für Beziehungsdynamik, nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.

Synonyme Begriffe für Erektile Dysfunktion

Erektile Dysfunktion (ED) wird oft mit verschiedenen Begriffen und Synonymen beschrieben. Diese Begriffe können je nach Kontext und medizinischer Genauigkeit variieren. Hier sind einige häufig verwendete Synonyme und verwandte Begriffe:

  1. Impotenz: Dies ist das gebräuchlichste Synonym für erektile Dysfunktion und wird oft, auch wenn es etwas aus der Zeit gefallen ist, in der allgemeinen Sprache verwendet.
  2. Erektionsstörung: Ein Begriff, der recht direkt die Unfähigkeit beschreibt, eine Erektion zu erreichen oder aufrechtzuerhalten.
  3. Potenzstörung: Bezieht sich allgemein auf Probleme mit der männlichen sexuellen Leistungsfähigkeit. (Der Begriff “Potenz” stammt vom lateinischen Wort “potentia”, das “Macht” oder “Kraft” bedeutet. “Potentia” leitet sich wiederum vom lateinischen Adjektiv “potens” ab, was “mächtig” oder “stark” bedeutet. “Potens” ist eine Form des Verbs “posse”, das “können” oder “fähig sein” bedeutet.)
  4. Sexuelle Dysfunktion: Ein eigentlich weiter gefasster Begriff, der auch andere sogenannte sexuelle Funktionsstörungen umfasst, aber oft im Zusammenhang mit ED verwendet wird.
  5. Penile Dysfunktion: Ein seltener verwendeter Begriff, der sich spezifisch auf sexuelle Funktionsstörungen des Penis bezieht.

Diese Begriffe sind in medizinischen und wissenschaftlichen Texten sowie in der allgemeinen Diskussion über sexuelle Gesundheit weit verbreitet. Jeder dieser Begriffe kann je nach Kontext eine leicht unterschiedliche Bedeutung oder Nuance haben, aber alle beziehen sich im Wesentlichen auf die gleiche Problematik der erektilen Dysfunktion.

Prävalenz und Studienlage in Deutschland

In Deutschland sind etwa 20% der Männer über 40 Jahren von ED betroffen. Die Wahrscheinlichkeit, an ED zu leiden, steigt mit zunehmendem Alter. Laut einer Studie der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit ist jeder zweite Mann über 50 Jahren betroffen. Diese hohe Prävalenz zeigt die Notwendigkeit für effektive Behandlungsstrategien.

Neuere Studien zur Prävalenz von Erektiler Dysfunktion

Erektile Dysfunktion (ED) bleibt ein bedeutendes gesundheitliches Thema, das weltweit viele Männer betrifft. Hier sind einige der neuesten Studien, die die Prävalenz von ED untersuchen:

  1. Studie zur Prävalenz in den USA: Eine umfassende Studie aus dem Jahr 2023 berichtet, dass die Prävalenz von ED bei Männern in den USA erheblich ist. Diese Studie betont die Bedeutung von ED als Indikator für allgemeine Gesundheitsprobleme und kardiovaskuläre Risiken. Mehr dazu finden Sie hier: Oxford Academic.
  2. Globale Prävalenz und Risikofaktoren: Eine weitere aktuelle Studie untersucht die globale Prävalenz von ED und hebt hervor, dass Männer mit Typ-1-Diabetes ein erhöhtes Risiko haben. Die Studie analysiert verschiedene Risikofaktoren und deren Einfluss auf die ED-Rate. Details finden Sie in der Veröffentlichung im International Journal of Impotence Research: Nature.
Erektionsprobleme

Definition und Diagnosekriterien für Erektile Dysfunktion gemäß ICD-11 und DSM-5

ICD-11 Definition und Diagnosekriterien

ICD-11 (International Classification of Diseases, 11th Revision) definiert erektile Dysfunktion (ED) als eine anhaltende Unfähigkeit, eine Erektion des Penis zu erreichen oder aufrechtzuerhalten, die für eine zufriedenstellende sexuelle Aktivität ausreichend ist. Die Diagnosekriterien umfassen:

  • Eine Dauer von mindestens sechs Monaten.
  • Ein signifikanter Leidensdruck oder Beeinträchtigung in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen.

Weitere Details zur Klassifikation und Kodierung sind auf der offiziellen Webseite der ICD-11 verfügbar​ (WHO ICD)​​ (WHO ICD CDN)​.

DSM-5 Definition und Diagnosekriterien

DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, 5th Edition) beschreibt erektile Dysfunktion als eine der sexuellen Funktionsstörungen. Die Kriterien umfassen:

  • Schwierigkeiten, eine Erektion während sexueller Aktivität zu erreichen oder aufrechtzuerhalten, oder eine merkliche Abnahme der Erektionshärte.
  • Diese Symptome müssen in mindestens 75-100% der sexuellen Aktivitäten auftreten.
  • Die Störung muss mindestens sechs Monate bestehen.
  • Die Symptome verursachen signifikanten klinischen Leidensdruck oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen.
  • Die Störung darf nicht besser durch eine nicht-sexuelle psychische Störung, schwerwiegende Beziehungsstressoren oder andere erhebliche Stressfaktoren oder durch die Wirkungen einer Substanz/Medikation oder eine andere medizinische Erkrankung erklärt werden.

Weitere Informationen und genaue Diagnoserichtlinien können im DSM-5 nachgelesen werden, das von der American Psychiatric Association veröffentlicht wird. Hier finden Sie weitere Details zur Klassifikation und den Diagnosekriterien: DSM-5 auf der Webseite der APA (Wikipedia).

Ätiologische Konzepte für Erektile Dysfunktion

Vielen der Klienten, die unsere therapeutische Unterstützung zum Überwinden von Erektiler Dysfunktion aufsuchen, fragen sich zunächst nach den Ursachen ihrer sexuellen Problematik. In der Beziehungsdynamischen Sexualtherapie, wie bei uns am Institut praktiziert, gehen wir nicht vorrangig der „Frage nach dem Warum“ nach. Unser Ziel ist in erster Linie, mit innerlichen Faktoren in Beziehung zu gehen und diese zu explorieren. Dennoch wollen wir im Folgenden einige häufige Ursachen für erektile Dysfunktion darstellen und illustrieren.  

Die Ursachen für erektile Dysfunktion können vielfältig sein und lassen sich grundlegend in organische, psychogene und gemischte Ursachen unterteilen. Grundsätzlich geht man in den Sexualwissenschaften davon aus, dass sexuelle Störungen wie Erektile Dysfunktion immer multifaktoriell bedingt und erklärbar sind. Im Folgenden wollen wir einige mögliche Einflussfaktoren darstellen:

Organische Ursachen von Erektiler Dysfunktion können sein:

  • Kardiovaskuläre Erkrankungen wie Arteriosklerose, Bluthochdruck und Herzkrankheiten beeinträchtigen die Blutzufuhr zum Penis.
  • Diabetes mellitus führt zu Nervenschäden und Durchblutungsstörungen.
  • Hormonelle Störungen wie ein Mangel an Testosteron können die sexuelle Funktion beeinträchtigen.
  • Neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose und Parkinson können die nervale Steuerung der Erektion stören.

Wichtig:  Bevor wir am Berliner Institut für Beziehungsdynamik eine Sexualtherapie bei Erektiler Dysfunktion beginnen, bitten wir immer zuerst um fachärztliche Abklärung potenziell organischer Ursachen.

Als Psychogene Ursachen von Erektiler Dysfunktion werden häufig benannt:

  • Stress und Angst: Beruflicher und persönlicher Stress sowie Leistungsdruck und Angst vor sexuellem Versagen können ED verursachen.
  • Beziehungsprobleme: Konflikte und Kommunikationsprobleme in der Partnerschaft können zu sexuellen Funktionsstörungen führen.
  • Depression: Psychische Erkrankungen können die sexuelle Lust und Funktionsfähigkeit beeinträchtigen.

Auswirkungen und Belastungen bei Erektiler Dysfunktion

Erektile Dysfunktion (ED) hat tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen und kann sowohl physische als auch psychische Belastungen verursachen. Wissenschaftliche Studien haben verschiedene Aspekte dieser Belastungen untersucht und die folgenden Schlüsselbereiche identifiziert:

Psychische Gesundheit und Lebensqualität

    • Depression und Angst: Männer mit Erektiler Dysfunktion haben ein erhöhtes Risiko für Depressionen und Angstzustände. Eine systematische Überprüfung und Metaanalyse zeigten, dass Erektile Dysfunktion signifikant mit psychischen Problemen korreliert ist (Nature) (Dove Med Press).
    • Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein: ED kann das Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein erheblich beeinträchtigen. Betroffene Männer berichten oft von Scham und einem verminderten Gefühl der Männlichkeit, was zu sozialen Rückzug und Isolation führen kann (Diabetes Journals).
    • Lebensqualität: Studien, die die allgemeine Lebensqualität mit standardisierten Instrumenten messen, haben gezeigt, dass Männer mit Erektiler Dysfunktion signifikant niedrigere Werte in den Bereichen physische und mentale Gesundheit aufweisen im Vergleich zu Männern ohne ED. Diese Unterschiede betreffen alle Altersgruppen und sind unabhängig von anderen Gesundheitsfaktoren (Dove Med Press)(Nature).

Auswirkungen auf Beziehungen und Partnerschaft

    • Partnerzufriedenheit: ED kann die sexuelle Zufriedenheit und die allgemeine Beziehungsqualität beeinträchtigen. Partner von Männern mit ED berichten häufig von sexueller Frustration und einem Gefühl der Distanzierung. Diese Probleme können zu Kommunikationsproblemen und Spannungen in der Partnerschaft führen (Nature).
    • Wechselseitige sexuelle Funktionsstörungen: Es wurde festgestellt, dass ED auch mit sexuellen Funktionsstörungen bei weiblichen Partnern korreliert. Dies kann eine wechselseitige Belastung für beide Partner darstellen und die Problematik weiter verstärken (Nature).

Ökonomische und berufliche Auswirkungen

    • Arbeitsproduktivität: Erektile Dysfunktion kann die Arbeitsproduktivität negativ beeinflussen. Betroffene Männer berichten oft von Konzentrationsschwierigkeiten und einem verminderten Engagement bei der Arbeit, was zu Leistungseinbußen führen kann. Die wirtschaftlichen Belastungen durch verminderte Produktivität und erhöhte Gesundheitskosten sind ebenfalls bedeutend (Dove Med Press).

Diese Studien verdeutlichen, dass die Auswirkungen von Erektiler Dysfunktion weit über die physische Unfähigkeit hinausgehen, eine Erektion zu erreichen oder aufrechtzuerhalten. Die psychischen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen sind erheblich und unterstreichen die Notwendigkeit einer ganzheitlichen und integrierten Behandlungsstrategie.

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Übliche Therapieansätze bei Erektiler Dysfunktion

Für die Behandlung der psychisch bedingten erektilen Dysfunktion haben wir am Institut die Beziehungsdynamische Sexualtherapie entwickelt, einen Ansatz, der den von Erektiler Dysfunktion betroffenen Mann in seiner Ganzheit begleitet und versteht. Bevor wir allerdings mit einer Sexualtherapie bei Erektiler Dysfunktion beginnen, bitten wir unsere Klienten darum, einen Facharzt (Urologen oder Andrologen) aufzusuchen, um organische Ursachen auszuschließen. Da wir ein psychologisches Institut sind, legen wir besonderen Wert auf psychologische und sexualtherapeutische Methoden.

Im Folgenden wollen wir einige übliche Therapieansätze bei Erektiler Dysfunktion darstellen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Psychotherapie und Sexualtherapie

Hier gibt es eine Vielzahl an verschiedenen psychotherapeutischen und sexualtherapeutischen Schulen und Ansätzen. Dabei können selbst Fachleute schnell die Übersicht verlieren. Einige bekannte Verfahren wollen wir hier beispielhaft darstellen.

  • Kognitive Verhaltenstherapie (CBT): Diese Therapie hilft, negative Denkmuster und Ängste zu erkennen und zu verändern. Dabei kann es gelingen, aus dem gedanklichen Teufelskreis bei Erektiler Dysfunktion Kritisch sehen wir, wenn die emotionale Seite betroffener Männer vernachlässigt wird und das Verständnis dann nur kognitiv gelingt. Gerade emotional ist die Belastung oft am deutlichsten und auch das Entwicklungspotenzial am größten. Vorteil dieses Ansatzes ist, dass dieser zumeist von Psychologischen Psychotherapeuten angeboten wird und von gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden kann.
  • Paartherapie: Bei beziehungsbedingten Problemen kann Erektile Dysfunktion die Folge sein. In diesen Fällen kann eine Paartherapie helfen, die Kommunikation und das Verständnis zwischen den Partnern zu verbessern.
  • Mindfulness und Achtsamkeitsbasierte Ansätze: Diese Techniken werden momentan zunehmend empfohlen, sie fördern das Bewusstsein für den eigenen Körper und können helfen, den Fokus weg vom Leistungsdruck hin zu einem entspannten und genussvollen Erleben der Sexualität zu lenken (Diabetes Journals).
  • Tiefenpsychologische Therapie oder andere psychodynamische Verfahren: Auch diese therapeutischen Richtungen werden oftmals von gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Der Fokus liegt hier auf der Erforschung des Unbewussten und seinen Auswirkungen auf das menschliche Verhalten und die menschliche Psyche. Die Tiefenpsychologie wurde maßgeblich durch die Arbeiten von Sigmund Freud und Carl Gustav Jung geprägt und stellt eine zentrale theoretische Grundlage für verschiedene psychotherapeutische Ansätze dar.

Spezielle Unterstützung kann ein betroffener Mann natürlich im Rahmen einer Sexualtherapie finden. Hier gibt es viele unterschiedliche Ansätze – wir empfehlen hierzu, mit uns Kontakt aufzunehmen.

Medikamentöse Therapie bei Erektiler Dysfunktion

Obwohl unser Fokus auf psychologischen und sexualtherapeutischen Ansätzen liegt, ist es wichtig, die gängigen medizinischen Behandlungsmöglichkeiten zu erwähnen:

Phosphodiesterase-5-Hemmer (PDE-5-Inhibitoren): Medikamente wie Sildenafil (Viagra), Tadalafil (Cialis) und Vardenafil (Levitra) sind oft die erste Wahl und zeigen gute Erfolge bei vielen Patienten. Der Nachteil ist hier sicherlich, dass ein Medikament ausschließlich für die Zeit der Anwendung wirksam ist und damit keine nachhaltige Überwindung von Erektiler Dysfunktion ermöglicht. Wir am Berliner Institut für Beziehungsdynamik arbeiten auf Grundlage der Beziehungsdynamischen Sexualtherapie und sind  

Schlussfolgerung zum Thema Erektile Dysfunktion

Erektile Dysfunktion ist eine sexuelle Störung, die erhebliche psychische, soziale und physische Belastungen mit sich bringen kann. Die Ursachen sind vielfältig und erfordern eine gründliche Exploration.

Für weiterführende Informationen und professionelle Hilfe nehmen Sie bitte Kontakt zu uns auf. Wir sind in Berlin ansässig und bieten spezialisierte Beratungen und Therapien für erektile Dysfunktion an. Übrigens auch entsprechende Online-Sitzungen zur Beratung und Therapie von erektiler Dysfunktion.

Quellen