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Erlebnisbericht Frauencamp

Ich komme reich nachhause, versuche mich zu finden in meinen vier Wänden. Ein wenig fremd, so alleine. Bin glücklich, bin bei mir, bin bei euch. … und bin total erschüttert. Weinen, Wüten, Schreien…Eine alte Freundin hat sich das Leben genommen! Freundin? Freundin, was ist das? Ich friere, mir ist so kalt. So kalt ist mir. Warum war sie nicht bei uns? Warum konnte sie sich nicht einlassen? Warum ist sie nicht mitgekommen ans Feuer, der sich umsorgenden Frauen? Wieso wollte diese wunderbare, klare und kraftvolle Frau nicht mehr leben wollen? Wieso konnte sie selbst sich nicht mitnehmen auf die Reise der Frage: Wer bin ich? Es tut so weh… dieses stolze Weib, über jede Hilflosigkeit erhaben. Immer dieses: ich komme schon klar! Danke, ich brauche nichts! Sie war so voller Liebe. Nur die eigene Bedürftigkeit hat sie nicht spüren können, oder nicht spüren wollen? Da gab es immer einen Raum in ihr, der voller Dunkelheit war. Einen Raum, den niemand betreten durfte. Manchmal hatte sie kurz den Schlüssel dafür in der Hand, dann haben wir zusammen hineingeschaut… hineingegangen sind wir nie. Hinter dieser Tür war ihr uralter Schmerz eingesperrt… Die Tränen zu Eis gefroren. Ja, ich weiß. Das bin ich selbst. Danke fürs Leben! DANKE EUCH ALLEN! Wieder ein Stückchen näher in die Wirklichkeit gerückt, aus meinem eigenen Verrückt-Sein. Auf dem Weg zum Frauencamp sitze ich mit zwei jungen Frauen im Auto. Ich freue mich und auf einmal sind wieder Zweifel in mir: „Was will ich denn dort mit diesem jungen Gemüse“? Ich lasse diese Gedanken zu, sie ziehen weiter. Ich spüre Unsicherheit, Angst – wovor? Es gibt kein zurück mehr. Ankommen. Schöner Platz, mitten im Grünen. Herzlicher Empfang, Wärme. Die Hütten liebevoll geschmückt und beduftet. Ich bin berührt, diese liebevolle Fürsorge kenne ich nicht. Ich kann das kaum annehmen und das tut so wohl. Wir bekommen die Aufgabe, Zettel zu schreiben, auf denen steht, was wir loslassen wollen. Ich kann gar nicht aufhören zu schreiben. Ich kann aufrichtig fühlen, dass es mir ernst ist. Ich habe erkannt, dass meine Projektionen in die Jetzt-Zeit aus alten Erfahrungen stammen, und dass ich lernen will das, was Heute ist, aus dem Heute entspringen zu lassen. Mir wird immer mehr bewusst, dass ich alte Geschichten nicht eins zu eins in das Jetzt übertragen kann. In den Wald gehen, Sachen suchen zum Maskenbau. Der Regen hängt in den Wolken. Mit und ohne Schirm, gut umsorgt, werden wir alleine und zu vielen in den Wald entlassen, um auf Spurensuche zu gehen…und zu finden. Ich fühle mich gut aufgehoben. Streife alleine durch nasse Wiesen am Maisfeld entlang. In der Ferne donnert es, es kommt ein Gewitter auf. Ich rieche feuchten Wald und schmecke Regen. Ich schneide Pilze von toten Birkenstämmen, bekomme langsam ein Bild von meiner Maske. Treffe in meiner Phantasie auf ein Wildschwein und flüstere mit den Eichhörnchen. Abendessen am kleinen Feuer: Wie geht es uns, wo steht jede einzelne von uns Frauen? Ich habe für mich die Erkenntnis gewonnen, dass sich mein Leben immer an der Maxime von Männern orientiert hat. Ich stehe und falle durch die Beurteilung von Männern, bin selbst immer mehr in die Fußstapfen von Männern getreten, um Schritt halten zu können. Mir fehlt die Anbindung an die weibliche Energie, die mag ich zurückerobern. Ich wünsche mir, ein Gefühl, ein Spüren für meine selbstbewusste Kraft der Hingabe und des Wissens zu finden. Spüren lernen. Spüren, was ich brauche. Witterung aufnehmen. Spüren, was andere brauchen. Nähren, Knurren… Zähnefletschen, für mich einstehen. Spurensuche… Morgens früh Yoga mit Sansara: Meine steifen Knochen wühlen sich aus dem Bett. Ohh, die Sonne scheint. Jaaa! Den inneren trägen Schweinehund besiegend finde ich mich auf der Wiese im Kreis der Frauen wieder. Mein steifer Nacken, mein Rücken, aller eingefrosteter Müll findet einen Weg zur Sonne. Warm werden, wie ein eingerosteter Motor, der nach langem Rumstehen wieder laufen darf…Ja, ich fühle eine Einladung zum Laufen, eine freundliche Aufforderung, aber keinen Zwang. Danke! Danke! Ich bin voller Dankbarkeit. Eine der Frauen bringt ihr altes Waldwissen mit auf den Tisch, sie hat Schirmpilze, Maronen, Steinpilze und HEXENRÖHRLINGE köstlich zubereitet. Es duftet zwischen Rührei, frischem Kaffee und dem guten Ingwer-Lemongrastee verführerisch. Ich bitte um den morgendlichen Abwasch, eine Möglichkeit, meine Dankbarkeit zu zeigen. Es macht Spaß, mit den Frauen gemeinsam die Küche sauberzumachen. So viele Eindrücke, so viele MenschInnen, soviel Natur… Trommeln. In der Mittagssonne Trommeln. Ich habe noch nie getrommelt – ein wenig schüchtern, aber voller Lust. Langsam finden wir in einen gemeinsamen Rhythmus, bohh, macht das Spaß! Irgendwann die Gitarren holen, … singen. Wind weht Lieder weg. Lachen. Unbeschwertheit. Immer wieder taucht der Gedanke auf, ich darf keinen Spaß haben, lerne ihn ziehen zu lassen… Habe Spaß. Lerne so viel hier. Bin auf unsicherem Boden. Kenne mich nicht aus in der Kopflosigkeit. Es ist, als wäre mein Kopf zu schwer für das dünne Stängelchen, meinen Hals. Mein Nacken tut schon seit einigen Tagen weh. Kann meinen Kopf nicht mehr frei bewegen. Empfinde Steifheit. Ich finde mich wieder mit einer der Teilnehmerinnen, die sich um meinen schmerzenden Nacken kümmert und einfühlsam massiert. Und ich kann endlich weinen. Ich fühle mich aufgehoben, weine und weine und weine… Da ist so viel Mitgefühl in ihr, dass ich tief berührt bin. Ich bin in einen Fluss geraten, der reißend ist. Einen Fluss, der von Dankbarkeit so gefüllt ist, dass ich es gar nicht beschreiben kann. Es fühlt sich an, als würde ich nach Hause finden. Nach Hause finden in weibliche Bereiche meiner Seele, die ich schon so lange suche und langsam anfange, zu finden. Ich schreibe und weine und umarme euch alle. Ich umarme den Tanz um das Feuer, zu dem wir getrommelt haben. Den Tanz, zu dem wir unsere Loslasswünsche in die Flammen warfen. JA – ICH WILL- LOSLASSEN! Dann bin ich dran, ich spüre, wie meine Energie immer mehr absackt. Ich will ums Feuer fliegen und den Flammen zurufen, dass sie alle meine Zweifel auffressen dürfen. Und ich fühle mich immer hilfloser, kraftloser und schwerer… Ich kann mich nicht anvertrauen. Kurz

Impressionen Frauencamp

Ich fühle mich durchgewirbelt, berührt, froh, wehmütig, jung, ein bisschen traurig.Im Außen habe ich im Spiegel, mich als eine junge Frau gesehen, wo die Wildheit ein wenig durchblitzt: mit geröteten Wangen und großen Augen, die fast ein wenig kindlich wirken. Die Zeit mit Euch, mit den Frauen, hat vielmehr mit mir gemacht, als ich in Worte fassen kann.Vor ein paar Monaten war es eine eher rationale Entscheidung: „Ich will mich mit den Frauen verbinden. Ich will lernen, Frauen zu lieben“.Ein Vorhaben, etwas, wo ich gemerkt habe, es ist unumgänglich. Jetzt ist es eine tiefe Sehnsucht geworden.Mit der Liebe in mir, die für die Frauen erwacht, zeigt sich auch ein Schmerz in mir. Und genauso aufgehoben und beschützt, wie ich mich fühle, genauso verloren fühle ich mich manchmal. Ich glaube, etwas wechselt sich in mir ab, und ich vermute, dass es noch ein bisschen dauert, bis ich wirklich frei von Konkurrenzdenken und der Angst vor der Stärke einer Frau bin. Ich habe wirklich ein Gefühl von Nähe und Gemeinschaft erlebt, das hat mich ganz weich gemacht. Nirgendwo anders hätte ich die letzten Tage sein wollen! Ich danke Euch Frauen vom Veranstaltungsteam dafür, dass ihr uns Frauen immer wieder darauf aufmerksam macht, wie wichtig es ist, dass wir Frauen zusammen halten, und dass Ihr uns für das große Missverständnis, welches unter Frauen herrscht, sensibel gemacht habt.Und ich möchte mich bei Euch bedanken, dass Ihr mit Euer ganzen Energie und Liebe uns – mir zeigt, wie das geht! Dass Ihr uns helft, uns zu verbinden. Ich bekomme immer mehr ein Gefühl dafür, wie sich eine Frauengemeinschaft voller Verbundenheit anfühlt. Danke.Ich bin mehr als froh, mit dabei gewesen zu sein und freue mich schon auf das nächste Camp!!!

Orgasmusstörung

Eine Frau schrieb während ihres sexualtherapeutischen Prozesses folgendes: Obwohl ich schon in jungen Jahren mit vielen Männern Sex hatte und auf sexuellem Gebiet so ziemlich alles ausprobiert habe, was es gibt, habe ich niemals einen Orgasmus gehabt. Viele Jahre hat mich das auch überhaupt nicht interessiert. Sex war für mich nur ein Mittel zum Zweck. Darüber habe ich mir die Anerkennung und Bestätigung geholt eine begehrenswerte Frau zu sein. Mir war viel wichtiger, dass der Mann mich geil fand und einen Orgasmus hatte, wie mein eigenes Empfinden. Meistens habe ich bei den sexuellen Interaktionen Lust verspürt, bin feucht geworden und ich glaube kaum, dass einer der vielen Männer wirklich mitbekommen hat, dass ich keinen Orgasmus habe. Natürlich blieb dieses risikoreiche Spiel nicht ohne Folgen. Um meinen 30ten Geburtstag diagnostizierte mir meine Frauenärztin Gebärmutterhalskrebs im mittleren Stadium. Diese Diagnose war unter anderem ein Anlass, mich mit meinem Körper und meiner Sexualität tiefer zu beschäftigen. Mehrere Jahre hatte ich keinen Sex mehr mit Männern, bis ich vor zwei Jahren dann meine erste, feste Beziehung kennen lernte. Ich hatte inzwischen auch eine Therapie angefangen und mich darum bemüht heraus zu finden, warum ich keinen Orgasmus bekommen konnte. Auch meine Beziehung hat mich dazu gezwungen, mich mit diesem Thema zu beschäftigen, da ich nicht weiter Theater spielen wollte und konnte. Ich habe gemerkt wie meine gestörte Orgasmusfähigkeit mein Selbstbewusstsein als Frau beeinflusste. Mir fehlte etwas, dass die anderen Frauen hatten und ich lebte in der ständigen Angst, dass mein Freund mich verlassen würde, um eine Frau zu finden, die er zum Orgasmus bringen konnte. Ich fühlte mich nicht vollständig und schämte mich für mein Unvermögen. Beeinflusst durch die Medien und das was man so hört und sieht, hatte ich eine ganz bestimmte Vorstellung, wie ein Orgasmus bei einer Frau sein müsste. Ich dachte an eine Art Explosion, etwas dass einen komplett überschwemmt, etwas völlig Unkontrollierbares. In meiner Therapie lernte ich, von diesen Vorstellungen los zu lassen. Nach und nach lernte ich die feineren Regungen in meinem Körper wahrzunehmen und meinen Focus von dem Ziel “Orgasmus” mehr auf das zu richten, was im Moment der Berührung mit mir passiert. Es war ein schmerzhafter Prozess, zu erkennen, dass ich meine Gefühle jahrelang übergangen habe, weil ich mir und den Männern etwas beweisen wollte: nämlich, dass sie weder fähig waren mich zu berühren, noch mich zu befriedigen. In meiner Orgasmusstörung drückten sich meine tiefe Verachtung und meine Aggressionen aus, die ich Männern gegenüber empfand. Es war meine Rache an ihnen. Den Preis den ich dafür bezahlen musste war, dass ich über die Jahre in denen ich mit vielen unterschiedlichen Männern Sex hatte, immer unempfindlicher wurde und meine Gefühle extrem kontrollieren musste, bis ich irgendwann kaum noch etwas empfand. In der therapeutischen Gruppen- und Einzelarbeit, lernte ich mich und meinen Körper neu kennen. Ich lernte seine Sprache zu verstehen und Vertrauen in mein eigenes Empfinden zu bekommen. Ich lernte die Verantwortung für meine Gefühle zu übernehmen und nach und nach zu verstehen, dass es an mir liegt inwieweit ich mich öffnen kann, damit ich orgastische Regungen bekomme. Indem ich die Verantwortung für mein Erleben nicht weiter auf meine Sexualpartner übertrug, kam ich aus der passiven Rolle, in der ich sozusagen keine Einfluss darauf hatte was mit mir passiert in eine Aktive, in der ich fähig war, selbst zu entscheiden welche Gefühle ich zulassen wollte und welche nicht.Ich arbeite weiter an meiner Hingabefähigkeit und daran meinen Gefühle und Regungen zu vertrauen. In der Beschäftigung mit mir selbst erforsche ich, wo meine Grenzen sind, wann ich mir zärtliche Berührungen wünsche und wann Kräftige. Ich entdecke meinen Körper und sein Innenleben immer wieder neu. Ich nehme bewusst jedes Kribbeln und jeden Schauer wahr und entdecke ganz neue Ebenen von Sinnlichkeit und Liebeslust. Manchmal noch kostet es mich Überwindung und ich kann immer noch die Erwartung spüren die im Hintergrund lauert und die damit verknüpfte Angst die sagt:” und was, wenn Du wieder keinen Orgasmus bekommst?”. Aber dann versuche ich mich zu entspannen und mir keinen Druck zu machen. Meistens macht es dann auch Spaß und heilt dadurch auf einer tiefen Ebene die Beziehung zu mir Selbst. Meistens macht es dann auch Spaß und heilt dadurch auf einer tiefen Ebene die Beziehung zu mir Selbst.

Zwanghaften Masturbieren

Eine Frau schrieb im Laufe ihres sexualtherapeutischen Prozesses folgendes auf: Ich kann mich noch genau erinnern wie es anfing. Ich ging noch in die Grundschule. Der Pausenhof war zum Teil überdacht. Das Dach stand auf mehreren dünnen Betonstangen. Wir hatten so ein Spiel, bei dem man ganz schnell die Säule hochklettern musste, mit der Hand das Dach berühren und dann wieder runterrutschen konnte. Beim Runterrutschen spürte ich zum ersten Mal dieses angenehme Gefühl zwischen meinen Beinen. Zu Hause probierte ich dann an allen möglichen Möbelstücken aus, ob ich dieses Gefühl wieder hervorrufen konnte. Das nächste an das ich mich erinnere ist, dass ich dann als ich schon älter war ganze Nachmittage damit verbracht habe auf Stuhl- und Tischkanten rumzuschubbern und richtig süchtig nach diesem kurzen Schuß zwischen meinen Beinen war. Oft hatte ich es soweit getrieben, bis mir meine Klitoris total wehgetan hat und manchmal war ich so aufgeschürft, dass ich sogar geblutet habe. Die Orgasmen, die ich jedes Mal innerhalb weniger Minuten bekommen habe, waren kurz und oberflächlich. Sie brachten mir keine Entspannung und Entlastung. Im Gegenteil- nach jedem Mal, fühlte ich mich mehr unter Druck, mehr getrieben, nervöser und unruhiger, bis ich mir den “nächsten Schuß” setzte. Damals war dieses Verhalten aber glaube ich noch kein Problem für mich. Es war einfach so! Ich erzählte niemand davon und trieb es heimlich weiter. Es fing erst an problematisch zu werden, als ich älter wurde, damit aufhören wollte und nicht konnte. Teilweise konnte ich nicht zu Verabredungen gehen, weil mein Vaginalbereich so wund gerieben war, dass mir das laufen wehtat. Besonders schlimm war es auch zu den Zeiten, als ich Freunde hatte. Meistens wollte ich mich nach einer Masturbationsattacke mehrere Tage da unten nicht berühren lassen und konnte meinen Freunden natürlich nicht erzählen warum. Obwohl ich sehr unter meinem zwanghaften Masturbieren gelitten habe, mich geschämt habe und auch verzweifelt war, weil ich es nicht kontrollieren konnte, habe ich nie versucht heraus zu finden, warum ich dass tun muss. Ich habe einfach immer und immer wieder versucht aufzuhören und bin wieder und wieder rückfällig geworden. Ich hatte immer unglaubliche Schuldgefühle nach einer Masturbationsattacke und konnte mir danach im Spiegel nicht in die Augen sehen. Heute glaube ich zu wissen, woher dieser Drang kommt und tatsächlich kann ich ihn inzwischen kontrollieren und die Energie die sich vor einem Anfall normalerweise in mir aufbaut in andere Bahnen lenken. Ich habe festgestellt, dass wenn mich unbewusste Schuldgefühle umtreiben, ich ganz hibbelig werde, meine Gedanken verworren werden, ich mich nicht mehr konzentrieren kann und sich ein innerer Druck aufbaut, dann dieses Gefühl in mir stark wird, dass ich masturbieren muss. Wie wenn mir das Masturbieren helfen würde, einen klaren Kopf zu bekommen und mich von den Schuldgefühlen zu befreien. Dabei passiert das Gegenteil! Ein anderer Aspekt sind die Schmerzen die ich mir dabei zuführe. So nach dem Motto:” Sex tut weh”! Sexualität ist bei mir also an ein schmerzliches Gefühl gekoppelt und nicht an Lust und genießen. Und letztlich mache ich mich durch dieses Verhalten unempfindlich. Ich töte meine sexuellen Regungen damit ab und mache mich unberührbar. Ich muss dadurch auch keine tieferen sexuellen Gefühle empfinden, da ich alles was hochkommt schon an der Oberfläche abtöte. Es ist schwierig, etwas aufzugeben, dass man mehr als ein halbes Leben praktiziert hat. Aber je mehr Bewusstheit ich über die Funktionsweisen meines zwanghafte Masturbierens bekomme und die Gefühle die mich dazu treiben erkennen kann, desto mehr bin ich in der Lage, diesen Trieb zu kontrollieren und die Gefühle auszuhalten.

Erfahrungsbericht Frauengruppe “Weibliche Sexualität”

Meine grundsätzliche Beziehung und innere Einstellung zu Frauen hat sich über Jahre entwickelt und verändert. Eigentlich begann alles vor etwa 8 Jahren, als mir in meiner damaligen symbiotischen Beziehung mit einem Mann plötzlich bewusst wurde, dass ich gar keine wirkliche Freundin habe. Ich hatte mich total in der Beziehung verloren und keine anderen Kontakte gepflegt. Als mir meine Isolation und Abgeschnittenheit bewusst wurden, war ich traurig und bestürzt. Ich beschloss das zu ändern und machte mich auf die Suche nach einer echten Frauenfreundschaft. Doch wo konnte ich so etwas finden? Erst jetzt wurde mir klar, wie rar so etwas heute ist. Was mir begegnete waren mein eigenes Misstrauen, mein Neid, der erbitterte Konkurrenz- und Machtkampf unter den Frauen. Wahre Freundschaft schien unerreichbar, geradezu Lichtjahre entfernt zu sein. Doch nach und nach änderte sich das Bild, und ich entwickelte den Mut, mich tiefer einzulassen. Dabei wurden viele meiner alten, übernommenen Vorstellungen auf den Kopf gestellt. Ein wichtiges Thema war für mich schon immer die Sexualität.Als Mädchen wurde ich von meinem Vater sexuell missbraucht und habe über die Jahre eine zwanghafte und gestörte Sexualität entwickelt. Meine Sexualität war also alles andere als befriedigend und befreiend.Durch die vielschichtigen Beziehungen, die ich in den letzten Jahren mit Frauen eingegangen bin und die auch die Sexualität als eine Spielebene einbezogen haben, habe ich eine für mich völlig neue Sexualität entdeckt, die auf der Erfahrung meiner eigenen Sinnlichkeit, sexuellen Kraft und Weiblichkeit beruht. Dabei ist mir wichtig, nicht als Lesbe bezeichnet zu werden, denn diese Art der weiblichen Sexualität hat nichts mit Hass oder Abwehr in Bezug auf Männer zu tun – im Gegenteil. Die Entdeckung und Heilung meiner weiblichen Sexualität hat meine Sinnlichkeit und Sexualität als Ganzes gefördert.Die Frauengruppe mit Sansara & Vibhuti hat mir die Möglichkeit gegeben, mich intensiv mit anderen Frauen, die an den gleichen oder ähnlichen Themen arbeiten, auszutauschen, neue Freundschaften zu knüpfen und die Liebe und Unterstützung zu erfahren, wie sie sich nur Frauen, die einen gemeinsamen Weg gehen, geben können. Danke!

Persönlicher Erfahrungsbericht einer Frau mit Vaginismus

Den folgenden persönlichen Erfahrungsbericht zum Thema Vaginismus schrieb eine Klientin während Ihrer Sexualtherapie:   Dass ich Vaginismus hatte wusste ich natürlich nicht. Kein Arzt oder Ärztin hat es so benannt. Was auch zeigt, dass die Kenntnisse selbst in der Branche der Frauenärztinnen darüber ganz schön schlecht sind. Ich hatte wohl einfach ein starkes Jungfernhäutchen und da sollte wohl einfach der „richtige Kommen…dann würde das wohl alles klappen“…so die Ärzte. Zwischen dem 1. und 15. oder 16. Lebensjahr hatte ich jährlich mehrmals Blasenentzündungen manchmal mit Nierenbeckenentzündungen. Ein Arzt meinte das könne von einer Schockniere kommen, die ich bekam, weil ich mit 1 Jahr eine Verbrennung 3. Grades hatte. Die Folge davon war, dass ich häufig auf der Toilette die Blase anhielt, weil pinkeln eben oft mit Schmerzen verbunden war. Ich habe überhaupt häufig den Urin angehalten, wollte nicht auf die Toilette, manchmal auch, weil ich das Spielen nicht unterbrechen wollte. Das Kontrollieren oder Anhalten des Urins war ein gewohnheitsmäßiges Training. Und damit auch das Einziehen und Stärken der Vaginalmuskulatur….nur wusste ich das damals natürlich noch nicht. An sich wäre dagegen auch nichts einzuwenden. Aber mir fehlte einfach die Gegenbewegung, die Entspannung. Mit ungefähr 8 Jahren hatte ich den Miniorgasmus an dem Turnseil in der Sporthalle entdeckt, indem ich die Beine um das Seil gepresst habe und mir damit gute Gefühle gemacht habe. Auf diese Art habe ich dann später in der Pubertät und auch Jahre später masturbiert. Mit 14 oder 15 habe ich die Multiorgasmen entdeckt, die Beine übereinandergeschlagen und die Hand dazwischen gepresst, dadurch konnte ich dann mehrere Orgasmen hintereinander haben. Ich hatte angefangen daraus ein Sport zu machen, fing an sie zu zählen, manchmal waren es 10 oder mehr. Eigentlich habe ich eh nur masturbiert um diese enormen Spannungen abzubauen, die ich täglich nach der Schule nachhause brachte. Nur die Entspannung blieb irgendwie aus. Es blieb immer dieses unbefriedigende Gefühl davon mehr haben wollen. Mir selbst Lust zu machen, mich zu erforschen oder zu genießen, war mir fremd. Später wurde mir klar, dass diese Art zu masturbieren mächtige Muskeln in der Vagina und im Unterbauch schafft, die einmal antrainiert schwer zu dem Gegeneffekt führen, nämlich zu entspannten Vaginalmuskeln. Vielleicht waren die häufigen Blasenentzündungen und die Art und Weise wie ich masturbiert habe, der Auftakt für meinen Vaginismus. Zudem kam eine übergroße Moral. Sie spielte bei uns zu Hause eine große Rolle. Vor dem Spiegel steht man nicht stundenlang rum. Ich kann mich erinnern, dass ich mich in der Pubertät dafür geschämt habe, dass ich vor dem Spiegel stand, der Spruch meiner Mutter: „ach….hoho….bist du wieder schön?!….hohoho“, dafür habe ich mich so geschämt, dass ich immer nur verstohlen und unter äußersten Schamgefühlen vor dem Spiegel stand. Mit 15 hatte ich einen ersten Freund. Ich war nicht verliebt, ich wollte einfach nur mal unbedingt in einer Clique sein. An ihm selbst hatte ich nicht viel Interesse. Er wollte auch mit mir schlafen. Ich aber nicht. Stattdessen versuchte ich in der gleichen Zeit mit einem 18 jährigen Jungen zu schlafen, einfach mal so an einem Nachmittag um mit jemandem zu schlafen. Das ging überhaupt nicht. Der nächste Versuch war mit 17 mit meinem ersten richtigen Freund, mit dem ich eine sehr intensive Beziehung hatte. Ich wollte mit ihm schlafen, aber es hat nie richtig geklappt. Er kam einfach nicht tief genug in mich hinein. Über die Eichel hinaus ging es nicht. Es war wie ein fester Muskelring der sich genau auf 2 oder 2 ein halb cm öffnete und kein bisschen weiter, das reichte aber nicht um einen Penis in mich aufzunehmen. Ich bin mehrfach zu Frauenärzten und Frauenärztinnen gegangen, aber alle waren der Meinung ich hätte einfach nur ein sehr starkes Jungfernhäutchen. Keiner bot mir eine Lösung für mein Problem an. Einer meinte sogar: „Ach…da musst Du einfach mal ein Gläschen Wein trinken, dann muss der richtige kommen und muss dann richtig ran gehen…und dann geht das schon…hohoho“. Von Vaginismus hatte ich damals keine Ahnung, die Ärzte scheinbar auch nicht und davon, dass man diesen Muskelring auch hätte mit der Hand weiten können ebenso wenig. Sexualität war überhaupt ein Tabu, jedenfalls für mich. Über Sexualität zu reden war so gut wie unmöglich, über starke Gefühle zu sprechen war aber genauso tabu. Das war alles so extrem peinlich. Jegliche starken Gefühle, die mit Lebenslust, Freude, Sinnlichkeit oder Erotik zu tun hatten waren ja so peinlich. Dafür konnte ich wunderbar meine Depressionen zum Ausdruck bringen. Als ich 17 war und meinen ersten längeren Freund hatte, der mich mit zu sich nehmen wollte, wollte mir das meine Mutter verbieten. Mein Elternhaus hat sich extrem sexfeindlich und lustlos angefühlt. Sexualität war abgründig, dunkel und mit Ängsten vor der eigenen Sinnlichkeit und dem eigenen Lusterleben verbunden, weil alles was sich lebendig angefühlt hat, einfach mal weggedrückt wurde. Es gab zu keiner Zeit wirkliche Entspannung. Genauso unentspannt wie ich mich gefühlt habe, genauso unentspannt war meine Vaginalmuskulatur. Ich wusste noch nicht einmal ob ich Sex wollte oder nicht. So in etwa verbrachte ich die ersten 4 Jahre meines Sexuallebens mit Petting und etlichen Versuchen mit Männern zu schlafen ohne wirklich an mir zu arbeiten oder zu verstehen, was eigentlich los ist. Ich hätte natürlich einfach selber an mir herumexperimentieren können, wie mir eine Freundin damals riet. Sie meinte, sie könne das einfach nicht verstehen, wieso ich nicht selber Hand anlegen würde, „…mit einer Möhre oder sonst was…“. Ich habe die Dinge einfach so laufen lassen. In gewisser Hinsicht hatte ich auch einen ungeheuren Vorteil davon: Alle Beziehungen waren zumindest auf dem sexuellen Gebiet mit mir beschäftigt. Ich habe mich dadurch interessant gefühlt, und es gab ein zwiespältiges Gefühl, auf der einen Seite war ich stolz immer noch Jungfrau zu sein, auf der anderen Seite war es mir abgrundtief peinlich, weil alle meine Freundinnen schon mit Männern geschlafen hatten und so Erfahren wirkten. Dabei habe ich in manchen Phasen mehrere Pettingbeziehungen nebeneinander gehabt, die alle sehr schnelllebig waren. Mit einer längeren Beziehung und dessen befreundeten Kollegen lebte ich dann für 1 Jahr in einer Wohngemeinschaft zusammen. Im

Masturbations-Phantasien einer Frau

Im Rahmen ihres sexualtherapeutischen Prozesses, erlaubt sich eine Frau, ihren sexuellen und masturbatorischen Phantasien unzensiert nachzugehen. Viele Frauen schämen sich wegen ihrer sexuellen Phantasien und entwickeln Schuldgefühle während des Masturbierens. Dieses Tabu bewusst zu durchbrechen und über ihre geheimsten Gefühle und Erlebnisse zu sprechen und zu schreiben, war für diese Frau unglaublich befreiend:   „Heute Morgen, ich fühle mich noch etwas matschig und unausgeschlafen, gönne ich mir ein ausführliches Bad und lege mir die zu meinem Zustand passende Musik auf: Schiller-Leben. Ich lasse meine Gedanken schweifen und stelle mir vor, wie wohl mein erstes Treffen mit P. aussehen könnte, in den ich gerade total verknallt bin. Ich stelle mir vor, dass er mich in einem luxuriösen Hotelzimmer empfängt, dass er extra für uns angemietet hat. Auf keinen Fall würde ich ihn in seiner Wohnung besuchen wollen. Und ein Treffen zum Labern in der Kneipe kommt auch nicht in Frage. Im Vorfeld habe ich bereits mit ihm besprochen, auf welches Outfit er bei Frauen steht und komme entsprechend in Strapsen oder in Leder, je nach dem. Ich bin natürlich total souverän, unverklemmt und hemmungslos und weiß genau was ich will. Deshalb kann ich mich auch erstmal ganz lässig und entspannt bei einem Aperitif über seine sexuellen Phantasien und Wünsche informieren. Und es wird mir später eine Freude sein, die Überlegene zu spielen und ihn hinzuhalten. Das muss er sich erstmal verdienen, mich anfassen zu dürfen. Vielleicht werde ich ihn auch für meine Zwecke benutzen, um meine Gelüste zu befriedigen. In jedem Fall muss er erzogen werden, dieses kleine, durchtriebene Schlitzohr!Als erstes werden wir natürlich ein ausgiebiges Bad nehmen, schließlich muss der Schmutzfink erstmal gewaschen werden. In der Badewanne lehne ich mich entspannt zurück und schaue zu, wie er sich wäscht. Dann befehle ich ihm, mich einzuseifen. Da er die intimen Zonen verstohlen umgeht, fordere ich ihn auf, gründlich zu sein und nichts auszulassen. Er befolgt meine Anweisungen und bezieht jetzt auch meine Brüste und meine Möse mit ein. Sobald seine Hände meine Möse entdeckt haben, können sie nicht mehr von ihr lassen. Ich liege inzwischen mit meinem Rücken auf seinem Bauch, während er weiter meine Möse und meine Brüste streichelt und genieße das Aufsteigen meiner Lust.Ich entschließe mich jetzt, meine Gedanken an P., mit denen ich mich heiß mache, einfach als sexuelle Phantasie zu nehmen und noch eins drauf zu setzen. Schließlich hat meine Therapeutin mir die Sichtweise nahe gelegt, dass meine sexuellen Phantasien mit P. einfach meine Triebkräfte anregen und dass das gut ist. Ich muss es also gar nicht mit der realen Person in Verbindung bringen und in die Tat umsetzen, sondern kann es einfach als meine sexuelle Phantasie sehen, mit der ich mich heiß machen kann. Danke! Das fühlt sich nach Freiheit an! Bis vor kurzem dachte ich noch, dass ich beim Onanieren völlig ohne sexuelle Phantasien auskomme, welch ein Irrtum!Ich nehme mir also die Dusche, das habe ich schon lange nicht mehr gemacht, meine neue Dusche ist einfach perfekt dafür! Während ich mich mit der Dusche selbst stimuliere, stelle ich mir vor, wie P. mich leckt. Oooh ist das geil………………supergeil!Ich spüre, wie ich dem intensiven Gefühl, das der Duschstrahl an der Klitoris verursacht ausweichen möchte. Das ist Abwehr. Das kenne ich auch vom Sex, dass direkte Stimulationen an der Klitoris so heftige Gefühle auslösen, dass ich es als schmerzhaft empfinde. Es ist ein Gefühl zwischen starker Lust und Schmerz, das ich kaum aushalten kann. Tatsächlich aber weiß ich, dass ich meine Ekstase unterdrücke. Wenn es zu heftig wird, könnte ich ja die Kontrolle verlieren, meine größte Sehnsucht und gleichzeitig meine größte Angst.Ich versuche mich diesen widersprüchlichen Gefühlen zu stellen, indem ich weiter mit der Dusche draufhalte, obwohl ich eigentlich abdrehen möchte. So kann ich meinen Widerstand eigenhändig bearbeiten. Das Gefühl explodiert innerlich, gleichzeitig hält meine Bauchspannung unwillkürlich dagegen. Ich spiele mit der Heftigkeit meiner Gefühle, indem ich den Abstand der Dusche und damit die Druckstärke variiere.In dieser genialen Kombination von physischer Stimulation und sexueller Phantasie verdoppelt sich mein Lustempfinden. Da ich alleine in der Wohnung bin, genieße ich es, besonders laut und heftig sein zu können. Ich gebe mich ganz meiner Lust und meinen ekstatischen Bewegungen hin, das ist unglaublich befreiend! Dann lasse ich mich noch eine ganze Zeit im Wasser treiben und genieße das warme Gefühl, das sich von meinem Sexcenter aus im ganzen Körper ausbreitet. Ich fühle mich zutiefst befriedigt, pudelwohl und erfrischt. Jetzt kann der Tag beginnen, ich bin total entspannt und voller Tatendrang!“

Sexuelle Demutsphantasien einer Frau

Im Rahmen ihres paartherapeutischen Prozesses schrieb eine Frau folgende sexuellen Phantasien auf: Wenn ich an meine früheren Fantasien denke, war Demut ein Hauptthema. Es ging ständig um Fantasien, in denen ich nicht die Kontrolle hatte, quasi ein hilfloses Opfer war. Es war zwar nicht gewalttätig, aber ich war ständig das Objekt. Die Vorstellungen, dass ich mich nicht wehren konnte, waren hocherregend für mich. Und wenn ich dann auch noch das Objekt war, dann nur noch besser. So zum Beispiel hatte ich oft die Fantasien in einem Männersexland zu sein. Dort waren viele Frauen einfach nur für Sex da. Sie waren meistens irgendwie gefesselt und in unterschiedlichen Situationen drapiert. So z. B. gab es einen Pappstand, in dem Löcher waren. Männer konnte ihre Penisse dort reinstecken und die Frauen dahinter mussten den Männern dann einen blasen. Auch gab es den Stand, wo ich z. B. gefesselt war und es war quasi die Aufgabe mich nur durch orale Befriedigung zum Höhepunkt zu bringen. Wenn ich dann zum Orgasmus kam, gab es dafür irgendeinen Gewinn. Dann gab es auch Räume, in denen die Frau, die drin gefesselt lag, als Poster auf der Tür dargestellt wurde. So konnten sich die Männer aussuchen, mit welcher Frau sie es jetzt treiben konnten. Abgesehen von dem Männersexland hatte ich noch viele andere Fantasien. So zum Beispiel, dass ich eine Tramperin war und von Truckerfahrern mitgenommen wurde. Ich hatte nur einen Rock an und ich musste mich auf den Schoss der Fahrer setzen. Die haben mich dann befummelt und ich konnte nichts machen. Es waren meistens zwei und dann haben sie mich mit nach hinten genommen und sich beide an mir vergnügt. Dazu kam. Dass die Männer meistens sehr hässlich waren. Je hässlicher sie waren, desto erregender fand ich es. Ich habe mir manchmal (in der Realität) hässliche und ekelhafte Männer angeschaut und sie dann für meine Fantasien genommen. Auch eine Lieblingsfantasie von mir war, dass ich in der Wüste sei. Dort war ich auf einem Tisch oder einem großen Brett gefesselt. Verdurstende Männer konnten mich so lange lecken, bis sie etwas „Saft“ von mir für ihren Durst erhielten. Auch sehr lange eine Fantasie von mir, war, dass ich eine Art Thaimädchen war. Ich saß mit vielen anderen Thaimädchen hinter einer Glasscheibe und die Männer konnten sich eine Frau aussuchen, und mit auf ein Zimmer nehmen. Natürlich war ich auch da gefesselt. Auch geil fand ich, wenn viele Männer kamen und sich Frauen für ihre Bordelle suchten. Um die richtigen Frauen zu finden, mussten sie natürlich erstmal welche ausprobieren. Wenn die Frau dann passte, wurde sie „eingeritten“. Eine zeitlang hatte ich auch die Fantasie, dass ich beim Frauenarzt war. Ich war an dem Stuhl gefesselt. Es gab den Arzt und den Assistenten. Der Assistent hat mich dann befummelt und quasi „vorbereitet“, während der Arzt nur auf seinen Einsatz wartete. War ich dann genug feucht, hatte der Assistent seinen Job getan und der Arzt drang dann in mich ein. Und als letzte Abschlussphantasie hatte ich immer eine Art Laufband vor Augen. Ich lag mit vielen Frauen gefesselt auf einer Art Förderband. Man hielt an diversen Stationen, wo Männer unterschiedliche Dinge mit den Frauen taten. An den Brüsten spielen, lecken, eindringen… Irgendwann haben diese Fantasien aufgehört. Ich weiß nicht warum, vielleicht weil mir Selbstachtung wichtiger war und sich solche Fantasien nicht mehr schickten. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie ich wieder einer dieser Fantasien hatte und mir dann dachte: „Warum kann in dem Traum nicht mal ein gut aussehender Mann sein, der mit mir liebevollen Sex macht?“ Eigentlich fand ich das nicht erregend, aber so hörten die Fantasien langsam auf. Habe ich sie mir verboten? Eigentlich hatte ich bis dato dann nur noch „harmlose“ Fantasien. Z. B. hat es mich eine zeitlang erregt, wenn ich mir Sex mit einer Frau vorstellte. Oder, dass ich in einem Harem war. Mehrere Frauen haben mich in einem Milchbad gewaschen und hübsch gemacht. Dann kam ein Diener des Scheichs, der mich in einem Himmelbett zärtlich gestreichelt hat. Er hatte auch die Rolle des „Vorbereiters“. Als ich dann sehr erregt war, kam dann der Scheich, der dann in mich eindrang. Er hatte sich mich am Vorabend ausgesucht.

Erlebnisbericht Frauencamp

Ich komme reich nachhause, versuche mich zu finden in meinen vier Wänden. Ein wenig fremd, so alleine. Bin glücklich, bin bei mir, bin bei euch. … und bin total erschüttert. Weinen, Wüten, Schreien…Eine alte Freundin hat sich das Leben genommen! Freundin? Freundin, was ist das? Ich friere, mir ist so kalt. So kalt ist mir. Warum war sie nicht bei uns? Warum konnte sie sich nicht einlassen? Warum ist sie nicht mitgekommen ans Feuer, der sich umsorgenden Frauen? Wieso wollte diese wunderbare, klare und kraftvolle Frau nicht mehr leben wollen? Wieso konnte sie selbst sich nicht mitnehmen auf die Reise der Frage: Wer bin ich? Es tut so weh… dieses stolze Weib, über jede Hilflosigkeit erhaben. Immer dieses: ich komme schon klar! Danke, ich brauche nichts! Sie war so voller Liebe. Nur die eigene Bedürftigkeit hat sie nicht spüren können, oder nicht spüren wollen? Da gab es immer einen Raum in ihr, der voller Dunkelheit war. Einen Raum, den niemand betreten durfte. Manchmal hatte sie kurz den Schlüssel dafür in der Hand, dann haben wir zusammen hineingeschaut… hineingegangen sind wir nie. Hinter dieser Tür war ihr uralter Schmerz eingesperrt… Die Tränen zu Eis gefroren. Ja, ich weiß. Das bin ich selbst. Danke fürs Leben! DANKE EUCH ALLEN! Wieder ein Stückchen näher in die Wirklichkeit gerückt, aus meinem eigenen Verrückt-Sein. Auf dem Weg zum Frauencamp sitze ich mit zwei jungen Frauen im Auto. Ich freue mich und auf einmal sind wieder Zweifel in mir: „Was will ich denn dort mit diesem jungen Gemüse“? Ich lasse diese Gedanken zu, sie ziehen weiter. Ich spüre Unsicherheit, Angst – wovor? Es gibt kein zurück mehr. Ankommen. Schöner Platz, mitten im Grünen. Herzlicher Empfang, Wärme. Die Hütten liebevoll geschmückt und beduftet. Ich bin berührt, diese liebevolle Fürsorge kenne ich nicht. Ich kann das kaum annehmen und das tut so wohl. Wir bekommen die Aufgabe, Zettel zu schreiben, auf denen steht, was wir loslassen wollen. Ich kann gar nicht aufhören zu schreiben. Ich kann aufrichtig fühlen, dass es mir ernst ist. Ich habe erkannt, dass meine Projektionen in die Jetzt-Zeit aus alten Erfahrungen stammen, und dass ich lernen will das, was Heute ist, aus dem Heute entspringen zu lassen. Mir wird immer mehr bewusst, dass ich alte Geschichten nicht eins zu eins in das Jetzt übertragen kann. In den Wald gehen, Sachen suchen zum Maskenbau. Der Regen hängt in den Wolken. Mit und ohne Schirm, gut umsorgt, werden wir alleine und zu vielen in den Wald entlassen, um auf Spurensuche zu gehen…und zu finden. Ich fühle mich gut aufgehoben. Streife alleine durch nasse Wiesen am Maisfeld entlang. In der Ferne donnert es, es kommt ein Gewitter auf. Ich rieche feuchten Wald und schmecke Regen. Ich schneide Pilze von toten Birkenstämmen, bekomme langsam ein Bild von meiner Maske. Treffe in meiner Phantasie auf ein Wildschwein und flüstere mit den Eichhörnchen. Abendessen am kleinen Feuer: Wie geht es uns, wo steht jede einzelne von uns Frauen? Ich habe für mich die Erkenntnis gewonnen, dass sich mein Leben immer an der Maxime von Männern orientiert hat. Ich stehe und falle durch die Beurteilung von Männern, bin selbst immer mehr in die Fußstapfen von Männern getreten, um Schritt halten zu können. Mir fehlt die Anbindung an die weibliche Energie, die mag ich zurückerobern. Ich wünsche mir, ein Gefühl, ein Spüren für meine selbstbewusste Kraft der Hingabe und des Wissens zu finden. Spüren lernen. Spüren, was ich brauche. Witterung aufnehmen. Spüren, was andere brauchen. Nähren, Knurren… Zähnefletschen, für mich einstehen. Spurensuche… Morgens früh Yoga mit Sansara: Meine steifen Knochen wühlen sich aus dem Bett. Ohh, die Sonne scheint. Jaaa! Den inneren trägen Schweinehund besiegend finde ich mich auf der Wiese im Kreis der Frauen wieder. Mein steifer Nacken, mein Rücken, aller eingefrosteter Müll findet einen Weg zur Sonne. Warm werden, wie ein eingerosteter Motor, der nach langem Rumstehen wieder laufen darf…Ja, ich fühle eine Einladung zum Laufen, eine freundliche Aufforderung, aber keinen Zwang. Danke! Danke! Ich bin voller Dankbarkeit. Eine der Frauen bringt ihr altes Waldwissen mit auf den Tisch, sie hat Schirmpilze, Maronen, Steinpilze und HEXENRÖHRLINGE köstlich zubereitet. Es duftet zwischen Rührei, frischem Kaffee und dem guten Ingwer-Lemongrastee verführerisch. Ich bitte um den morgendlichen Abwasch, eine Möglichkeit, meine Dankbarkeit zu zeigen. Es macht Spaß, mit den Frauen gemeinsam die Küche sauberzumachen. So viele Eindrücke, so viele MenschInnen, soviel Natur… Trommeln. In der Mittagssonne Trommeln. Ich habe noch nie getrommelt – ein wenig schüchtern, aber voller Lust. Langsam finden wir in einen gemeinsamen Rhythmus, bohh, macht das Spaß! Irgendwann die Gitarren holen, … singen. Wind weht Lieder weg. Lachen. Unbeschwertheit. Immer wieder taucht der Gedanke auf, ich darf keinen Spaß haben, lerne ihn ziehen zu lassen… Habe Spaß. Lerne so viel hier. Bin auf unsicherem Boden. Kenne mich nicht aus in der Kopflosigkeit. Es ist, als wäre mein Kopf zu schwer für das dünne Stängelchen, meinen Hals. Mein Nacken tut schon seit einigen Tagen weh. Kann meinen Kopf nicht mehr frei bewegen. Empfinde Steifheit. Ich finde mich wieder mit einer der Teilnehmerinnen, die sich um meinen schmerzenden Nacken kümmert und einfühlsam massiert. Und ich kann endlich weinen. Ich fühle mich aufgehoben, weine und weine und weine… Da ist so viel Mitgefühl in ihr, dass ich tief berührt bin. Ich bin in einen Fluss geraten, der reißend ist. Einen Fluss, der von Dankbarkeit so gefüllt ist, dass ich es gar nicht beschreiben kann. Es fühlt sich an, als würde ich nach Hause finden. Nach Hause finden in weibliche Bereiche meiner Seele, die ich schon so lange suche und langsam anfange, zu finden. Ich schreibe und weine und umarme euch alle. Ich umarme den Tanz um das Feuer, zu dem wir getrommelt haben. Den Tanz, zu dem wir unsere Loslasswünsche in die Flammen warfen. JA – ICH WILL- LOSLASSEN! Dann bin ich dran, ich spüre, wie meine Energie immer mehr absackt. Ich will ums Feuer fliegen und den Flammen zurufen, dass sie alle meine Zweifel auffressen dürfen. Und ich fühle mich immer hilfloser, kraftloser und schwerer… Ich kann mich nicht anvertrauen. Kurz

Impressionen aus dem Frauencamp

Ich fühle mich durchgewirbelt, berührt, froh, wehmütig, jung, ein bisschen traurig.Im Außen habe ich im Spiegel, mich als eine junge Frau gesehen, wo die Wildheit ein wenig durchblitzt: mit geröteten Wangen und großen Augen, die fast ein wenig kindlich wirken. Die Zeit mit Euch, mit den Frauen, hat vielmehr mit mir gemacht, als ich in Worte fassen kann.Vor ein paar Monaten war es eine eher rationale Entscheidung: „Ich will mich mit den Frauen verbinden. Ich will lernen, Frauen zu lieben“. Ein Vorhaben, etwas, wo ich gemerkt habe, es ist unumgänglich. Jetzt ist es eine tiefe Sehnsucht geworden. Mit der Liebe in mir, die für die Frauen erwacht, zeigt sich auch ein Schmerz in mir. Und genauso aufgehoben und beschützt, wie ich mich fühle, genauso verloren fühle ich mich manchmal. Ich glaube, etwas wechselt sich in mir ab, und ich vermute, dass es noch ein bisschen dauert, bis ich wirklich frei von Konkurrenzdenken und der Angst vor der Stärke einer Frau bin. Ich habe wirklich ein Gefühl von Nähe und Gemeinschaft erlebt, das hat mich ganz weich gemacht. Nirgendwo anders hätte ich die letzten Tage sein wollen! Ich danke Euch Frauen vom Veranstaltungsteam dafür, dass ihr uns Frauen immer wieder darauf aufmerksam macht, wie wichtig es ist, dass wir Frauen zusammen halten, und dass Ihr uns für das große Missverständnis, welches unter Frauen herrscht, sensibel gemacht habt.Und ich möchte mich bei Euch bedanken, dass Ihr mit Euer ganzen Energie und Liebe uns – mir zeigt, wie das geht! Dass Ihr uns helft, uns zu verbinden. Ich bekomme immer mehr ein Gefühl dafür, wie sich eine Frauengemeinschaft voller Verbundenheit anfühlt. Danke.Ich bin mehr als froh, mit dabei gewesen zu sein und freue mich schon auf das nächste Camp!!!