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Masters & Johnson

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Wer waren Masters & Johnson?

Der Gynäkologe William Howell Masters (* 27. Dezember 1915 in Cleveland, Ohio; † 16. Februar 2001 in Tucson, Arizona) und die Psychologin Virginia Johnson, geborene Eshelman (* 11. Februar 1925 in Springfield, Missouri) leisteten in den 1950er und 1960er Jahren Pionierarbeit mit Untersuchungen über das menschliche Sexualverhalten. Sie zeichneten die ersten Labordaten über sexuelle Reaktionen des Menschen auf und beseitigten mit ihrer Arbeit viele überkommen falsche Vorstellungen über die Sexualität.

Gemeinsam publizierten sie zahlreiche Bücher und Aufsätze zum Thema „menschliche Sexualität“. Am bekanntesten ist das Buch „Die sexuelle Reaktion“, das seit seiner Erstveröffentlichung 1967 mehrfach neu aufgelegt wurde. Mit ihrer Scheidung 1993 beendeten Masters und Johnson auch ihre gemeinsamen Forschungen.

Forschung und Erkenntnisse

  • Sie führten die ersten Laborstudien zur menschlichen sexuellen Reaktion durch, indem sie physiologische Daten von Hunderten von Freiwilligen bei sexuellen Aktivitäten beobachteten und aufzeichneten.
  • Ihre Forschung führte  zur Entwicklung eines vierstufigen Modells der sexuellen Reaktion: Erregung, Plateau, Orgasmus und Entspannung.
  • Masters & Johnson veröffentlichten einflussreiche Bücher wie “Die sexuelle Reaktion” (1966) und “Sexuelle Störungen und ihre Behandlung” (1970), die zu Bestsellern wurden und in viele Sprachen übersetzt wurden.
  • Ihre Erkenntnisse widerlegten mehrere Mythen über weibliche Sexualität, einschließlich der Natur der vaginalen Lubrikation und der Physiologie des Orgasmus.

Institutionelle Arbeit und Einfluss

  • Masters & Johnson gründeten 1964 das Masters-und-Johnson-Institut in St. Louis (ursprünglich Reproductive Biology Research Foundation genannt), um ihre Forschung und klinische Arbeit fortzusetzen.
  • Ihre Arbeit war nicht nur wegen ihrer wissenschaftlichen Strenge bahnbrechend, sondern auch wegen ihrer kulturellen Auswirkungen. Sie trugen dazu bei, Diskussionen über Sexualität in der damals relativ konservativen amerikanischen Gesellschaft zu normalisieren.
  • Ihre Forschung und Veröffentlichungen trugen wesentlich zur sexuellen Revolution der 1960er und 1970er Jahre bei.

Persönliches und Vermächtnis

  • Masters und Johnsons persönliche Beziehung war mit ihrer beruflichen Zusammenarbeit verflochten. Sie heirateten 1971, ließen sich aber 1993 scheiden, während sie ihre berufliche Partnerschaft fortsetzten.
  • Das Vermächtnis von Masters und Johnson beeinflusst weiterhin die Bereiche Sexualwissenschaft und Sexualtherapie. Ihre Arbeit war Gegenstand populärer Medien, einschließlich einer Fernsehserie namens “Masters of Sex”, die von 2013 bis 2016 ausgestrahlt wurde.

Hier finden Sie eine Erläuterung des Sensate Focus Programms