
Containment in der Psychotherapie
Containment ist in der Psychotherapie ein zentrales Konzept, das ursprünglich vom britischen Psychoanalytiker Wilfred R. Bion entwickelt wurde. Es beschreibt den Prozess, bei dem eine Person – meist der Therapeut – die schwierigen, oft überwältigenden Emotionen, Gedanken oder Erfahrungen eines Klienten aufnimmt, verarbeitet und in einer für den Klienten erträglichen und verständlichen Form zurückgibt.
Grundprinzip Containment
Der Therapeut übernimmt die Rolle eines „Containers“. Er nimmt die emotionalen Inhalte des Klienten auf, hält sie aus, verarbeitet sie innerlich und gibt sie in einer Weise zurück, die dem Klienten hilft, seine Gefühle zu verstehen und zu bewältigen
Dieses Vorgehen schafft einen sicheren Raum, in dem der Klient seine schwierigen Emotionen ausdrücken kann, ohne davon überwältigt zu werden. So wird Vertrauen aufgebaut und eine stabilere emotionale Grundlage für die weitere therapeutische Arbeit geschaffen.
Ursprung und Entwicklung
Das Containment-Konzept stammt aus der frühen Mutter-Kind-Beziehung: Die Mutter nimmt die rohen, oft chaotischen Gefühle des Kindes auf, verarbeitet sie und gibt sie beruhigend und verstehbar zurück. Das Kind lernt dadurch, mit seinen eigenen Gefühlen umzugehen.
In der Psychotherapie übernimmt der Therapeut diese Funktion, insbesondere wenn der Klient selbst (noch) nicht in der Lage ist, seine Gefühle zu regulieren oder zu verarbeiten
Praktische Umsetzung Containment
Containment bedeutet nicht nur das Aushalten und Akzeptieren von Gefühlen, sondern auch das Verstehen, Strukturieren und ggf. das In-Worte-Fassen dieser Emotionen.
Der Therapeut „entgiftet“ sozusagen die rohen Affekte des Klienten, macht sie verständlich und integriert sie in den therapeutischen Prozess.
Bedeutung und Wirkung
Containment ist eine Voraussetzung für emotionale Entwicklung und Heilung. Es hilft, traumatische oder schwer aushaltbare Erfahrungen zu verarbeiten und zu integrieren. In der Therapie wird Containment als eine der wichtigsten Aufgaben des Therapeuten angesehen, unabhängig von der therapeutischen Schule.
Ohne Containment könnten viele Klienten ihre Konflikte nicht ausreichend bearbeiten, da sie von ihren Gefühlen überwältigt würden.
Zusammenfassung
Containment in der Psychotherapie bedeutet, dass der Therapeut als „emotionaler Behälter“ die schwierigen Gefühle des Klienten aufnimmt, verarbeitet und so zurückgibt, dass der Klient sie selbst besser verstehen und bewältigen kann. Dieses Konzept ist grundlegend für eine sichere, vertrauensvolle therapeutische Beziehung und die emotionale Entwicklung des Klienten.
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