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Eisenhans

Anhand des Grimmschen Märchens vom Eisenhans schildert Robert Bly, welchen Weg ein Mann zu gehen hat, um zu Selbst-Bewusstsein zu kommen und erwachsen zu werden – er skizziert in der reichen Metaphernwelt des Grimmschen Märchens den Weg eines Jungen zum erwachsenen Mann und zieht Parallelen zu Initiations-Ritualen vieler Naturvölker. Sehr anschaulich und tiefenpsychologisch fundiert verdeutlicht Bly die Herausforderungen, denen sich der Mann um erwachsen zu werden stellen muss.

So muss der Königssohn in dem Märchen den “wilden Mann” Eisenhans befreien – das Monstrum, das in seiner Mannhaftigkeit die bestehende Ordnung gefährdet.
Den Schlüssel zum Käfig, in dem Eisenhans gefangen ist, muss der Junge unter dem Kopfkissen seiner Mutter entwenden, um dann gemeinsam mit dem wilden Mann das Schloss und die Sicherheit seiner Eltern zu verlassen. Bly beschreibt sehr berührend den Initiationsprozess, in dessen Verlauf der wilde Mann “Eisenhans” dem behüteten Königssohn verschiedene Aufgaben stellt. Der Königssohn scheitert an diesen Herausforderungen – wächst allerdings durch das Scheitern, weil er sich eben diesen Aufgaben und Herausforderungen gestellt hat.

Ein sehr schönes Buch, um den Entwicklungsweg kennen zu lernen und innerlich zu reflektieren, den ein Mann zu gehen hat, um sich aus der behüteten Welt seiner Mutterabhängigkeit zu befreien – ein Weg, der in vielen Naturvölkern durch die weisen Männer des Stammes begleitet und geleitet wurde. Dieses Grimmsche Märchen und das gleichnamige Buch mit der tiefenpsychologischen Interpretation von Robert Bly ist Grundlage vieler Männergruppen und der entwicklungsorientierten, therapeutischen Arbeit mit Männern.

Kurzbeschreibung
Die Antwort auf die Frauenbewegung. Anhand des Märchens vom Eisenhans zeigt Robert Bly, welche Schritte Männer zu tun haben, um selbstständig, selbstbewusst und partnerschaftsfähig zu werden. Der Autor macht deutlich, dass zum echten Mann-Sein mehr gehört, als sich als Macho oder Softie zu gebärden.

Auszug
Wir befassen uns ständig mit »dem amerikanischen Mann«, als ob es eine unveränderliche Qualität gäbe, die über Jahrzehnte oder auch nur über ein einziges Jahrzehnt hinweg gleich bliebe.

Die hier und jetzt lebenden Männer haben sich sehr weit von dem saturnischen, traditionsbewussten, stolz-verschlossenen Farmer entfernt, der 1630 den Boden von Neuengland betrat, stets bereit, drei Gottesdienste hintereinander in einer ungeheizten Kirche über sich ergehen zu lassen. Im Süden entwickelte sich der aufgeschlossene, auf die Mutter hin orientierte Typ des Südstaatenkavaliers, und keiner dieser beiden »amerikanischen Männer« ähnelte dem machtversessenen Eisenbahnunternehmer, der sich später im Nordosten herausbildete, oder den verwegenen Ich-schaffs-auch-ohne-Kultur-Siedlern im Wilden Westen..

Selbst in unserer Epoche hat sich das allgemein akzeptierte Modell drastisch verändert. So trat im Laufe der fünfziger Jahre ein amerikanischer Typus in Erscheinung, der zu einem Modell der Männlichkeit wurde, das viele Männer übernahmen: der klassische Mann der fünfziger Jahre.

Er ging früh zur Arbeit, rackerte sich pflichtbewusst ab, versorgte Frau und Kinder, und Disziplin ging ihm über alles. Reagan ist eine Art mumifizierte Ausgabe dieses zähen Typs. Diese Sorte Mann nahm die Seele der Frau nicht so genau zur Kenntnis, aber er schätzte ihren Körper; sein Verständnis von Kultur und von Amerikas Beitrag dazu war jugendhaft-optimistisch. Er besaß viele starke und positive Eigenschaften, doch hinter dem Charme und dem Schein verbargen sich, und verbergen sich noch immer, eine große Isolation, Deprivation und Passivität. Wenn er keinen Gegner hat, fühlt er sich nicht wirklich lebendig.

Autor: Robert Bly

Unsere Grenre: Für Männer, Psychologie und Psychotherapie

Tags: Männer, Tiefenpsychologie

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