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Drei Schlüssel für mehr Körpererleben – Vorzeitigen Samenerguss überwinden

Männer die unter vorzeitigem Samenerguss leiden haben in der Regel wenig Zugang zu ihrem eigenen Körpererleben und eine sehr undifferenzierte Körperwahrnehmung. In diesem Video möchte ich erläutern, welche drei körpertherapeutischen Schlüssel du nutzen kannst, um mehr in deinem Körper anzukommen.

In der Beziehungsdynamischen Sexualtherapie, dem Ansatz, den wir am Institut für Beziehungsdynamik entwickelt haben, gehen wir davon aus, dass sexuelle Störungen mit einer undifferenzierten Körperwahrnehmung einhergehen. Männer, die unter vorzeitigem Samenerguss leiden, bekommen oftmals gar nicht mit, wie sie sich eigentlich fühlen, wo sie körperlich Druck erleben, welche Körperbereiche sie anspannen und was sie brauchen, um die sexuelle Erregung im gesamten Körper zu verteilen bzw. abzufahren.

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So nähern sie sich dem Point of no return, ohne es wirklich mit zu bekommen. Ihrer Wahrnehmung entgehen die Emotionen und Regungen, die dem zu Früh Kommen vorangehen. Eine undifferenzierte Körperwahrnehmung ist keine Frage von Intelligenz oder Fähigkeiten oder gar eine genetisch bedingte Disposition. Es ist eine Frage der Wahrnehmung konkret die Frage, worauf man seine Aufmerksamkeit fokussiert. Den Fokus der Aufmerksamkeit kann man umlenken und darüber wird man die Erfahrung machen, dass es sich anders anfühlt und auch, dass man sich anders im Körper wahrnehmen kann.

Der Körper ist dein Instrument und du kannst lernen, es in anderer Weise zu nutzen.

Dazu solltest du auf drei Aspekte vermehrt achten: Atmung, Stimme und Bewegung. In der Körperpsychotherapie sind diese drei Aspekte die grundlegenden Schlüssel, um selbst mehr im Körper anzukommen. In der Regel neigen wir dazu, in angstvollen Situation flacher zu atmen, unser Schweigen geht damit einher, dass wir unsere Stimme nicht nutzen und wenn wir Angst haben, dann frieren wir häufig körperlich ein, sodass wir uns kaum noch bewegen. Für viele Männer ist dies beim Sex genauso: Sie atmen kaum, sie zeigen sich stumm und bewegen sich nur so, wie sie denken, dass man sich bewegen sollte. Damit ist der innere Raum maßgeblich eingeengt und die Wahrscheinlichkeit, die eigene Ejakulation nicht zurückhalten und kontrollieren zu können steigt.

Achte ab jetzt darauf, wie du deinen Körper beim Sex wahrnimmst! Wie atmest du? Nutzt du deine Stimme oder bist du eher stumm? Welche Bewegungen sind dir erlaubt und welche Bewegungen hältst du er zurück?

Nachdem du dich so beobachtet und exploriert hast, beginne damit, über dein bisheriges Spektrum hinauszugehen.

Atme tiefer und hörbarer ein und aus als zuvor. Es kann dabei sein, dass du merkst, dass dir das tiefe Ein- und Ausatmen gar nicht erlaubt ist. Vielen Männern wurde abtrainiert oder sie haben sich selber abtrainiert, irgend einen Laut von sich zu geben.

Nutze deine Stimme! Darfst du stöhnen? Oder ist es eher so, dass du dich als stumm erlebst und so blockiert, dass du kaum einen Ton herausbekommst. Vielleicht ist es dir auch peinlich, deine Stimme beim Sex zu nutzen. Manche Männer bilden sich auch ein, dass sie entweder nichts spüren oder auch kein Grund dazu haben oder sehen, ihre Stimme einzusetzen. Du brauchst keinen Grund, um deine Stimme einzusetzen. Probier es einfach aus und du wirst sehen, welche Auswirkungen es hat.

Wenn du dir bewusst wirst, dass du hier einer Hemmung unterliegst, lerne, den dir erlaubten Bereich bewusst zu überschreiten. Es kann sein, dass es sich nicht nur ungewohnt anfühlt, sondern du auch mit Schamgefühlen in Kontakt kommst. Genau darum geht es, denn wenn dich innerlich nicht Scham bereits bannen würde, hättest du ja längst schon deine Stimme genutzt.

Und erweitere dein Bewegungsspektrum. Die meisten Männer, die unter vorzeitigem Samenerguss leiden, bewegen sich kaum oder sie bewegen sich innerhalb bestimmter, eng gesteckten Grenzen. Meist sind das die Grenzen, die Ihnen erlaubt sind. Würden Sie darüber hinausgehen, dann würden Sie vielleicht befürchten, als nicht männlich wahrgenommen zu werden oder als zu egoistisch zu erscheinen. Doch genau darum geht es: folge den Impulsen deines Körpers anstatt dich an den hinderlichen stimmen und Glaubenssätzen in deinem Kopf zu orientieren. Wenn du dich nun fragst, „wie soll ich mich denn bewegen?“, Dann drückt dies aus, dass du von deinen körperlichen Impulsen entfremdet bist. Es kann sein, dass du dich in diesem Bereich sehr unsicher fühlst-deswegen hast du ihn ja auch lange Zeit nicht aufgesucht. Bewege dich irgendwie, drücke jede Veränderung durch eine Körperbewegung aus und überwinde den Bereich deiner Hemmung. Wenn dein Partner oder deine Partnerin dir bewegungsfähiger als du selbst erscheint, dann orientiere dich an ihm oder ihr.

Wenn ich mit Männern im Rahmen einer Sexualtherapie arbeite, dann fällt oft auf, dass sie bevor sie kommen mit dem inneren Fokus fast ausschließlich im Genitalbereich fixieren. Einige Betroffene Männer beschreiben, dass sie wie einen harten Klumpen unterhalb des Bauchnabels innerlich wahrnehmen, bevor sie zu früh kommen. Hier zeigt sich, wie wichtig ist ist, in Bewegung zu gehen. Wenn du merkst, dass auch du ein solch verdichtetes Gefühl unterhalb des Bauchnabels wahrnimmst, bewege dich. Bewege dich so, dass dieses Gefühl sich erweitern kann. Und nimm deine Atmung und deine Stimme mit, so als könntest du dir mit diesen drei Schlüsselelementen innerlich mehr Raum verschaffen.

Du wirst sehen, dass sich Dein Körpergefühl mit ein wenig Übung und mit der Entschlossenheit, den üblichen Bereich deiner Möglichkeiten und Gewohnheiten zu verlassen, verändern wird. Du wirst dich selbst und damit auch deine Gefühle, Regungen und Bedürfnisse differenzierter und besser wahrnehmen können.

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