Eifersucht und Liebe widersprechen einander grundsätzlich, obwohl viele Menschen glauben, die Intensität der Eifersucht des Partners sei ein Gradmesser für die Tiefe der Liebe. Aber das stimmt nicht, Besitzanspruch hat nichts mit Liebe zu tun. Eifersucht leitet aus einem Mangelgefühl heraus einen illegitimen Machtanspruch auf den Partner ab und kompensiert damit die Verlustängste.
Wer seinen Partner tatsächlich liebt, möchte ihn weder einsperren, noch für sich alleine besitzen, noch wird er ihn ständig kontrollieren oder peinlichen Befragungen unterziehen. Echte Liebe ist eine göttliche Qualität und Zustand von Fülle, in dem man sich verschenken und verschwenden möchte. Wer seinen Partner liebt, ist an dessen Freiheit, Eigenständigkeit, Unabhängigkeit und Wohlergehen interessiert. Das funktioniert aber nur auf der Basis einer ehrlichen, wahrhaftigen Beziehung, die von Großzügigkeit, Mitgefühl, Vertrauen und einem ehrlichen Austausch geprägt ist.
Eifersucht als Beziehungskiller
Eifersucht wird oft als Beziehungskiller beschrieben, da sie das Vertrauen zwischen Partnern untergräbt. Studien zeigen, dass etwa 80 Prozent der Menschen in Beziehungen Eifersucht empfinden, wobei extreme Eifersucht auf tiefere psychologische Probleme hinweisen kann. Eifersucht entsteht meist aus Selbstzweifeln und einem geringen Selbstwertgefühl. Menschen, die sich selbst nicht als liebenswert empfinden, haben oft Angst, ihren Partner zu verlieren, was zu einem ständigen Bedürfnis nach Bestätigung führt.
Ohne Einlassung und Liebe keine Eifersucht
Eifersucht und Liebe schließen sich also grundsätzlich aus. Während Liebe Vertrauen und Freiheit fördert, ist Eifersucht ein Ausdruck von Angst und Kontrolle. Ein gesundes Selbstwertgefühl ist entscheidend für eine stabile Beziehung, in der sowohl Liebe als auch Vertrauen gedeihen können.
Doch es gibt auch eine andere Perspektive, die wir in Paartherapie und Beziehungstherapie einnehmen.